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Lungenarzt Köhler verteidigt seine Feinstaub-Rechnung

Archivmeldung vom 18.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Stickoxide (NOx): Wurden Grenzwerte absichtlich so klein gemacht um die deutsche Automobilindustrie zu (zer-)stören?
Stickoxide (NOx): Wurden Grenzwerte absichtlich so klein gemacht um die deutsche Automobilindustrie zu (zer-)stören?

Bild: Eigenes Werk /OTT

Im Streit um die Gefahren von Dieselabgasen bleiben mehr als 100 Lungenärzte bei ihrer Position. Im Januar hatten der Lungenarzt Dieter Köhler und vier Koautoren eine Stellungnahme verfasst, die den Sinn von Feinstaub- und Stickoxid-Grenzwerten in Zweifel zieht.

Dafür hatten sie mehr als 100 Unterzeichner gefunden, allerdings wurden ihnen in der vergangenen Woche Rechenfehler vorgeworfen. Am morgigen Sonntag wollen Köhler und seine Koautoren eine neue Stellungnahme abgeben, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) berichtet. Darin heißt es: "Die medizinischen Aussagen zur gesundheitlichen Relevanz der geltenden Grenzwerte bleiben für die Autoren unverändert. Die Zahl der Unterzeichner hat sich seit der ursprünglichen Stellungnahme erhöht." Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar hatte nach FAS-Informationen eine Mail an alle Unterzeichner des Köhler-Aufrufs versandt mit der Frage, ob sie nach Entdeckung des Fehlers ihre Unterschrift zurückziehen. Bislang wollte das offenbar niemand tun. "Ich habe nicht unterschrieben, um damit alle Rechnungen als richtig zu bestätigen, sondern um die Hauptaussage zu unterstützen, dass nämlich die NO2-Grenzwerte nicht wissenschaftlich begründet sind", sagt Horst Olschewski, der an der Universität Graz die Abteilung für Lungenmedizin leitet.

Die Autoren des Papiers spielen jetzt auch den Rechenfehler herunter. In ihrem ursprünglichen Papier hatte es geheißen, Raucher erreichten in weniger als zwei Monaten die Feinstaubdosis, die sonst ein 80-jähriger Nichtraucher im Leben einatmen würde. In ihrer neuen Stellungnahme schreiben sie laut FAS: "Die detaillierte Rechnung führt nun zu 2,1 Monaten." Und: "Mit dieser Rechnung werden nicht nur die Aussagen der Stellungnahme in vollem Umfang bestätigt, sondern auch der konservative Charakter des ursprünglichen Vergleichs unterstrichen." Zigarettenrauchen könne nach wie vor als Experiment zur Toxizität des Feinstaubs angesehen werden. Diesem Schluss halten allerdings andere Wissenschaftler entgegen, dass der Körper beim Rauchen immer wieder Ruhepausen bekomme. In Sachen Stickoxide, die besonders umstritten sind, seien die Gegenrechnungen nicht sinnvoll, heißt es in dem neuen Papier laut FAS.

"Da NOx als Gas im Organismus als Naturstoff in den Stickstoffkreislauf eingebunden wird, ist die Berechnung einer kumulativen Dosis unsinnig." Eine Korrektur der ursprünglichen Stellungnahme sei nicht nötig. Allerdings hatten die Lungenärzte in ihrem ersten Papier die NOx-Belastung selbst aufsummiert. "Auch die wiederholt geäußerte Behauptung, dass die Autoren durch die Automobilindustrie korrumpiert seien, entbehrt jeglicher Grundlage und wird mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen", zitiert die FAS. "Vielmehr wurde bereits in der ursprünglichen Stellungnahme explizit Kritik geübt, dass die Manipulationen von Teilen der Autoindustrie bezüglich des Schadstoffausstoßes unentschuldbar sind."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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