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533 Waldbrände in Berlin und Brandenburg haben über elf Millionen Euro Schaden angerichtet

Archivmeldung vom 22.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Waldbrand (Symbolbild)
Waldbrand (Symbolbild)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Brände in Südamerika - Die aktuelle Lage ... und ein paar neue Gedanken dazu!" / Eigenes Werk

In Berlin und Brandenburg hat es im Jahr 2022 533 Waldbrände gegeben. Nach Schätzungen der zuständigen Landesbehörden, die rbb24-Recherche exklusiv vorliegen, beläuft sich der Schaden der Brandereignisse auf über 11 Millionen Euro.

Da etliche Brände, wie zum Beispiel der Großbrand am Sprengplatz im Berliner Grunewald, noch nicht endgültig bilanziert werden konnten, könnte die Schadenssumme noch deutlich höher liegen. Auch die Kosten für die Wiederaufforstung der betroffenen Waldgebiete sind nicht in der Rechnung enthalten. In Brandenburg waren von Großbränden vor allem Waldflächen in den Landkreisen Elbe-Elster und Potsdam-Mittelmark betroffen. Insgesamt hat es im Land auf 1.411 Hektar gebrannt.

Das ist das Dreieinhalbfache der durchschnittlichen Flächenschäden der vergangenen zehn Jahre. Noch größer war in dieser Zeit nur die Schadensfläche im Jahr 2018 (1.664 Hektar). Die Berliner Schadensbilanz ist jenseits des 50 Hektar betreffenden Großbrandes im Grunewald deutlich geringer: Die Berliner Forsten haben 23 Brände im Berliner Stadtgebiet registriert und acht weitere auf städtischen Waldflächen, die im Umland liegen. Insgesamt sind dabei gut 7.500 Quadratmeter (0,75 Hektar) Wald in Mitleidenschaft gezogen worden. Mit dem Grunewald-Brand allerdings ist der Feuer-Schaden in Berliner Wäldern 27 mal so hoch wie der Flächenschaden im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Im Land Brandenburg mussten im laufenden Jahr nach rbb24-Recherche-Informationen mindestens sieben Dörfer evakuiert werden. In Frohnsdorf bei Treuenbrietzen etwa konnte die Feuerwehr den Brand erst 300 Meter vor Erreichen des Dorfes stoppen, weil schlussendlich der Wind gedreht hatte.

Für Jens Heinze, Kreisbrandmeister des brandenburgischen Landkreises Potsdam-Mittelmark ist eines der Probleme, dass in seinem Bundesland sehr viele Häuser und Siedlungen im oder am Wald errichtet wurden und noch werden. "Es wird der Tag kommen, da können wir Feuerwehren im Land Brandenburg nicht mehr die Gebäude schützen und es werden Gebäude bei Waldbränden abbrennen", so Heinze im Interview mit rbb24-Recherche. Wissenschaftler wie die Waldbrand-Ökologin Juliane Baumann fordern inzwischen, in Brandenburg ein Waldbrand-Kompetenzzentrum einzurichten, in dem Prävention und Katastrophenschutz gebündelt werden. Akteure aus dem Bereich Forst, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Wissenschaft und Verwaltung sollten hier zusammenarbeiten, um die absehbaren Folgen der Klimakrise zu bewältigen. In der Potsdamer Landesregierung verweist man diesbezüglich auf die bereits existierende interministerielle Arbeitsgruppe "Waldbrand".

Ein darüber hinaus gehender Bedarf bestehe derzeit nicht. In Europa ist mit 766.000 Hektar ausweislich der Erhebungen des Europäischen Waldbrand Informationssystems EFFIS in diesem Jahr das beinahe dreifache an Fläche durch Brände geschädigt worden als im Durchschnitt der letzten 15 Jahre. Für Deutschland beträgt diese Quote mit knapp 4300 Hektar Waldbrandschadensfläche sogar mehr als das Dreizehnfache.

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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