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Asiatische Buschmücke erobert Deutschland

Archivmeldung vom 21.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Aedes japonicus japonicus
Quelle: Foto: Dorothee Zielke (idw)
Aedes japonicus japonicus Quelle: Foto: Dorothee Zielke (idw)

Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg, und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems wiesen im Süden von Nordrhein-Westfalen und im Norden von Rheinland-Pfalz eine größere Population der asiatischen Buschmücke Aedes japonicus nach. Auf die Spur kamen sie der Mücke über Einsendungen von Insekten im Rahmen des Mit-Mach-Projektes „Mückenatlas“ (http://www.mueckenatlas.de). Die asiatische Buschmücke ist nicht nur besonders aggressiv, sondern auch als Überträger des West-Nil-Virus und möglicherweise weiterer Viren bekannt.

Unabhängig voneinander hatten mehrere Einwohner des Großraums Bonn Exemplare der exotischen Mückenart zur Identifizierung an die Wissenschaftler geschickt. Da sie nicht von einem Zufall ausgingen, machten sich diese nach der Diagnose sofort auf den Weg, um zunächst die nähere Umgebung der Fundorte und dann den weiteren Umkreis zu inspizieren. „Wir fanden schließlich eine Vielzahl von Mücken und deren Larven in Blumenvasen, Gießkannen oder anderen Wasserbehältern zum Beispiel auf Friedhöfen. Die Buschmücke scheint einheimische Mückenarten zu verdrängen“, sagt Dr.rer.nat. Doreen Werner, Biologin und Projektverantwortliche am ZALF. Die Wissenschaftler konnten schließlich einen besiedelten Raum abstecken, der sich über ca. 2.000 km2 zwischen Köln und Koblenz erstreckt, wie sie in ihrem Artikel im internationalen Fachjournal „Parasites & Vectors“ berichten.

In der jüngeren Vergangenheit wurde die asiatische Buschmücke in Europa lokal in Belgien und über größere Flächen in der Nordschweiz sowie in Deutschland im südlichen Baden-Württemberg nachgewiesen. Sie ist mit der ebenfalls invasiven asiatischen Tigermücke Aedes albopictus eng verwandt. Deren Ansiedlung wäre allerdings viel dramatischer zu bewerten, da sie Erreger zahlreicher schwerer Infektionskrankheiten, wie z.B. des Dengue- oder Chikungunya-Fiebers, übertragen kann. Von dieser Art wurden bisher in Deutschland erst wenige eingeschleppte Exemplare in Baden-Württemberg und Bayern gefunden, aber keine etablierte Population. Trotzdem beobachten die Wissenschaftler eine weitere Ausbreitung der asiatischen Buschmücke sehr genau, die sie für sehr wahrscheinlich halten.

Quelle: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. (idw)

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