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Forscher entschlüsseln Motivation von Fliegen

Archivmeldung vom 28.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Set-up zur Messung der Motivation von Fruchtfliegen.
Set-up zur Messung der Motivation von Fruchtfliegen.

Bild: A. Eckert, tum.de

Internationale Forscher unter der Leitung der Technischen Universität München (TUM) haben im Gehirn von Fruchtfliegen den neuronalen Schaltkreis identifiziert, der diese bei der Futtersuche zu Höchstleitungen antreibt. Die winzigen Fliegen wurden im Labor am Oberkörper fixiert und können daher nur auf der Stelle laufen. Die Bewegungen ihrer Beine drehen einen Ball, der auf einem Luftkissen schwebt. Aus der Drehgeschwindigkeit haben die Experten ermittelt, wie sehr sich eine Fruchtfliege bemüht, Futter zu finden.

Menschliche Eigenschaft

"Unsere Experimente zeigen, dass hungrige Individuen ihre Leistung immer weiter steigern - sie laufen in einer Minute bis zu neun Meter. Satte Fruchtfliegen hingegen geben schnell auf. Dies beweist, dass auch einfache Organismen Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit an den Tag legen - bisher dachte man, dass diese Eigenschaften Menschen und anderen höheren Lebewesen vorbehalten sind", sagt TUM-Neurobiologin Ilona C. Grunwald Kadow.

Konkret steuert ein neuronaler Schaltkreis im Gehirn der kleinen Fliegen diese Art von Durchhaltevermögen.Der gesuchte neuronale Schaltkreis, so die Forscher, liegt im Lern- und Erinnerungszentrum des Fliegengehirns. Gesteuert wird er durch die beiden Botenstoffe Dopamin und Octopamin. Das Dopamin verstärkt die Aktivität des Schaltkreises, steigert also die Motivation, das Octopamin hingegen senkt die Bereitschaft, sich anzustrengen.

Botenstoffe als Schlüssel

"Da diese Botenstoffe und entsprechende Schaltkreise auch im Gehirn von Säugetieren existieren, nehmen wir an, dass hier ähnliche Mechanismen über Weitermachen oder Aufhören entscheiden", resümiert Grunwald Kadow. Langfristig hoffen die Forscher, dass ihre Erkenntnisse helfen, zu verstehen, warum das Zusammenspiel von Neuronen und Botenstoffen im Gehirn beispielsweise bei Suchtkrankheiten aus dem Ruder läuft.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann


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