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Enthüllungs-Bericht: BMW nutzt Leder aus illegaler Entwaldung in Südamerika

Archivmeldung vom 30.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Ein heute von der Organisation Earthsight veröffentlichter Bericht bestätigt die Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nach einem verbindlichen Lieferkettengesetz. Demnach beziehen auch deutsche Autobauer wie BMW Leder von Rindern, für deren Weiden illegal Wald in Südamerika gerodet wird.

Die Entwaldung schadet massiv dem Klima, gefährdet zahlreiche Arten wie den Jaguar und bedroht den Lebensraum indigener Völker. Die DUH appelliert an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, seinen Widerstand aufzugeben und ein Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen, das die Verantwortung deutscher Unternehmen im Ausland verbindlich festschreibt.

"Deutsche Autobauer nutzen offenbar Leder aus illegaler Entwaldung. Sie sind demnach direkt verantwortlich für den Schaden, der entsteht bei Klima, Arten und Bevölkerung. Die großen Wirtschaftsverbände lobbyieren derweil in Hinterzimmer-Gesprächen gegen ein Lieferkettengesetz mit klaren Sorgfaltspflichten und Haftungsregeln. Die Bundesregierung muss endlich ein wirksames Lieferkettengesetz beschließen, das Verstöße konsequent bestraft. Wir werden auf die betroffenen Autobauer zugehen und Verbesserungen bei ihrem betrieblichen Lieferkettenmanagement einfordern", so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Das betroffene Waldgebiet liegt im Gran Chaco in Südamerika. Hier gibt es 3.400 Pflanzen- und 900 Tierarten sowie das einzige indigene Volk außerhalb des Amazonas, das in freiwilliger Isolation lebt. Der Bericht von Earthsight, zu dem die DUH inhaltlich beigetragen hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die Hauptursache für Entwaldung im paraguayischen Teil die Haltung von Rindern sei. Deren Leder werde laut Bericht zu zwei Dritteln nach Europa exportiert, wo es für Autositze unter anderem der Marken Land Rover und BMW genutzt werde.

Dazu Peer Cyriacks, Stellvertretender Leiter Naturschutz bei der DUH: "Der Bericht zeigt schmerzhaft auf, welche Konsequenzen es für Mensch und Natur haben kann, wenn Konzerne nicht an strenge Sorgfaltspflichten gebunden sind und kontrolliert werden. Der Bericht ist ein überklarer Beweis dafür, dass wir in Deutschland und der EU ein starkes Lieferkettengesetz brauchen, das Menschen und Umwelt auf der ganzen Welt vor Ausbeutung schützt."

E-Mails zwischen Spitzenverbänden der Wirtschaft, dem Bundeswirtschaftsministerium sowie dem Bundeskanzleramt zeigen, wie die Industrie versucht, den Entwurf für ein Lieferkettengesetz zu verwässern und zu ihren Gunsten abzuschwächen. Die Mails liegen den deutschen Organisationen der Initiative Lieferkettengesetz vor und damit auch der DUH.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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