Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Neue Planktonart aus der Kieler Förde trägt päpstliche Scheitelkappen

Neue Planktonart aus der Kieler Förde trägt päpstliche Scheitelkappen

Archivmeldung vom 28.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Neu entdeckter Bewohner der Kieler Förde: Pileolosphaera longistirpes, die „kugelige Zelle aus päpst
Quelle: K.J. Sebastian Meier (idw)
Neu entdeckter Bewohner der Kieler Förde: Pileolosphaera longistirpes, die „kugelige Zelle aus päpst Quelle: K.J. Sebastian Meier (idw)

Dr. K.J. Sebastian Meier, Paläontologe von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hat gemeinsam mit Kollegen aus Odense und London eine neue bemerkenswerte einzellige Planktonart entdeckt. Das Besondere daran: Die Zellen sind jeweils mit winzigen Kalkplättchen bedeckt. Diese erinnern stark an das Scheitelkäppchen des Papstes (den sogenannten Pileolus, lateinisch für „kleine Mütze“).

Die neu entdeckte Planktonart ist dem Pileolus, der kleinen Mütze des Papstes, sehr ähnlich.
Quelle: Stahlkocher - Eigenes Werk. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 über Wikimedia Commons (idw)
Die neu entdeckte Planktonart ist dem Pileolus, der kleinen Mütze des Papstes, sehr ähnlich. Quelle: Stahlkocher - Eigenes Werk. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 über Wikimedia Commons (idw)

Die eigentlich kleine Kordel (der Stirpes, lateinisch für „Stängel“) in der Mitte ist beim Plankton aber vergrößert. Pileolosphaera longistirpes tauften die Wissenschaftler daher die neue Art aus der Kieler Förde, was so viel bedeutet wie „kugelige Zelle aus päpstlichen Scheitelkappen mit langen Stängeln“.

Der winzige Fördebewohner ist nur wenige hundertstel Millimeter groß und wird zum so genannten Nannoplankton gezählt. Zahlreiche Proben aus der Ostsee untersuchten die Forschenden gezielt am Rasterelektronenmikroskop und wurden mit dessen Entdeckung belohnt: „In der Kieler Förde herrscht eine ungeahnte Formenvielfalt von kalkigem Nannoplankton vor“, sagt Meier, der das Labor für Rasterelektronenmikroskopie am Kieler Institut für Geowissenschaften leitet. Nun wollen die Wissenschaftler den bisher unbekannten Organismus besser kennen lernen: Stammesgeschichtliche Entwicklung, Ökologie, Evolution und Anpassung an die besonderen Umweltbedingungen in der Kieler Förde gilt es dabei aufzuklären.

Die Erforschung des Nannoplanktons hat in Kiel eine lange Tradition und geht auf Hans Lohmann zurück. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts studierte er die Wasserlebewesen und beschrieb einzelne Kalkalgen. Vertreter des kalkigen Nannoplanktons sind seit der oberen Trias (etwa 220 Millionen Jahre vor unserer Zeit) bekannt und spielen für die Deutung der jüngeren Klimageschichte eine große Rolle.

Quelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (idw)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte rabat in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige