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Meereis: beschleunigte Abnahme, oder stabile Verhältnisse am Nordpol?

Archivmeldung vom 21.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Abbildung 5 Bild: EIKE
Abbildung 5 Bild: EIKE

Alle Jahre wieder wärmen unsere Qualitätsmedien die Ente von der schmelzenden Arktis auf. Und manche Wissenschaftler sind sich nicht zu schade - auf Abruf- die passenden Stichworte zu liefern. Nun ist es mal wieder soweit. Das Meereis in der Arktis hat, wie jedes Jahr zum Sommerende, seine geringste Ausdehnung erreicht. Aktuell misst es ca. 5 Millionen Quadratkilometer. Das entspricht vierzehn mal der Fläche Deutschlands. Im September 2007 wurde die bisher geringste Ausdehnung seit dem Beginn der Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979 registriert. 2007 waren es nur ca. 4,2 Millionen Quadratkilometer. Immerhin noch die zwölffache Fläche Deutschlands. Was zeigt uns die Entwicklung der letzten Jahre. Eine beschleunigte Abnahme, oder stabile Verhältnisse?

Die Jahre 2008 und 2009 zeigten in Folge leichte Zuwächse. Das Septemberminimum fiel nicht mehr ganz so niedrig wie im Jahre 2007 aus. Der September 2010 reiht sich dort nahtlos ein. Das Septemberminimum 2010 liegt genau zwischen dem der Jahre 2008 und 2009, weist also “nur” die dritt geringste Ausdehnung seit 1979 auf. Ein beschleunigter Rückgang ist nicht zu erkennen.

Alles im allen also kein Grund zur Sorge. So meint man. Das ZDF-Mittagsmagazin sieht das allerdings anders und berichtete in seiner Sendung vom 13.09. über einen sich beschleunigenden Klimawandel. Zu Wort kamen der Experte Prof. Lars Kaleschke und eine Expertin von Greenpeace. Beide sprechen von Effekten die das Abschmelzen verstärken. Wie z.B. einem verringerten Rückstrahlungsvermögen der Eisoberfläche infolge der Eisschmelze und warmem Wasser, welches von unten am Meereis nagt. Eingeblendet werden kalbende Gletscher und große Gletscherabbrüche in Grönland. Die Situation sei dramatisch. So wird es vermittelt.

Professor Lars Kaleschke vom “Klimacampus” der Universität Hamburg erklärte ebenfalls am Montag bei einer Pressekonferenz des Alfred-Wegener-Institus in Bremerhaven: “Wir haben es mit einer Beschleunigung der Abnahme zu tun. Das finde ich bedenklich.”

Und auch die Tagesschau vom 13.09. stimmt in das Klagelied, in den Abgesang, um das Meereises am Nordpol mit ein. Prof. Kaleschke erklärt: “In diesem Jahr ist das Eis in der Arktis wieder dramatisch zurückgegangen, wir haben jetzt im August (aktuell haben wir allerdings September) den zweit geringsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen zu verzeichnen.”

Wie sieht die Entwicklung der letzten Jahre tatsächlich aus?

Die Abbildung 3 zeigt die Entwicklung des arktischen Meereises seit Sommer 2002. Eingezeichnet sind die Tagesmittelwerte (die schwarze Linie) und ein gleitender Jahresmittelwert (die rote Linie) der Meereisausdehnung. Zu erkennen ist, seit 2007 hat sich der Abschmelzvorgang flächenmäßig stabilisiert. Der Gleitende Jahresmittelwert liegt seither über 10 Millionen Quadratkilometer. Ein beschleunigter Rückgang ist aktuell nicht in Sicht.

Wie sieht es am Südpol aus?

Um ein zusammenhängendes, sprich globales Bild zu erhalten, lohnt es sich auch einen Blick auf das Meereis am Südpol zu werfen. Das Eis dort zeigt seit dem Beginn der Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979, im Gegensatz zur Arktis, leichte Zuwächse. Auf der Abbildung 4 wird die Entwicklung des antarktischen Meereises seit Sommer 2002 gezeigt.

Auch dort besteht kein Grund zur Panik. Ganz im Gegenteil. An der Neumayer-Station in der Antarktis wurde erst neulich ein neuer Kälterekord gemessen. Zum ersten Mal seit dem Bestehen der deutschen Antarktisstation Neumayer fiel die Temperatur am 8. Juli 2010 unter die -50°C-Marke und erreichte -50.2°C. Der bisherige Kälterekord vom Juni 2008 wurde somit um 1.4°C unterschritten.

Die Anomalien

Zuletzt werfen wir auf Abbildung 5 noch einen Blick auf die Flächen-Anomalien zum Meereis. (Quelle: UNI Hamburg). Die eingezeichneten Linien zeigen die Abweichungen zum langjährigen, saisonalen Mittelwert in der Arktis und Antarktis. Die Arktis (die rote Linie) zeigt seit dem Negativrekord von 2007 eine leichte “Erholung”. Zeitweise werden sogar positive/ überdurchschnittliche Werte erreicht. Die Antarktis (die blaue Linie) liegt größtenteils im positiven/ überdurchschnittlichen Bereich, bereitet also keinen Grund zur Sorge.

Quelle: EIKE (Gastautor Mike Krüger, zuerst erschienen am 14.9.10 in Readers Edition)

Abbildung 3 Bild: EIKE
Abbildung 3 Bild: EIKE
Abbildung 2 Bild: EIKE
Abbildung 2 Bild: EIKE
Abbildung 1 Bild: EIKE
Abbildung 1 Bild: EIKE
Abbildung 4 Bild: EIKE
Abbildung 4 Bild: EIKE
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