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Grünen-Energiepolitiker Fell nennt Biosprit-Politik Gabriels einen "Wahnsinn"

Archivmeldung vom 10.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Hans-Josef Fell, hat scharfe Kritik an der von Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) geplanten Erhöhung der Beimischung von Biodiesel geübt. Dessen Verordnung, wonach dem Diesel künftig drei Prozent hydrierter Biodiesel beigemischt werden soll - neben sieben Prozent normaler Biodiesel - sei "ein Wahnsinn", sagte Fell dem "Darmstädter Echo" (Freitagausgabe).

"In Indonesien entsteht dafür bereits die erste Palmölraffinerie. Das wird wieder große Urwaldflächen kosten". Mit seiner Politik des Beimischungszwangs beuge sich Gabriel der Strategie der großen Mineralölkonzerne. "Die Konzerne gehen nicht zum Landwirt um die Ecke, sondern kaufen auf dem Spotmarkt in Rotterdam. Also Bioöl von Palmplantagen", kritisierte Fell. Diese Politik sei ein "Irrweg". Stattdessen müsse reiner Biokraftstoff steuerlich befreit werden, der von Bauern stamme, die Flächen nachhaltig bewirtschaften. "Also eine dezentrale, mittelständische Struktur". Fell sprach sich in der aufkommenden Debatte über Bioenergien grundsätzlich für deren verstärkte Nutzung aus, sofern sie nachhaltig gewonnen werde. Nur die Begrünung brachliegender Flächen und von Wüsten könne es schaffen, schnell Kohlendioxid aus der Atmosphäre wieder im Boden zu binden. Das aber sei nach neueren Studien notwendig, um eine Klimakatastrophe noch abzuwenden. "Der Markt dafür ist die Bioenergie".

Quelle: (ots) Darmstädter Echo

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