Studie: Mikroplastik gefährdet Korallen im Mittelmeer

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Eine Studie der Universität Kiel zeigt eine alarmierende Belastung durch Mikroplastik in einem streng geschützten Korallenhabitat im Mittelmeer auf. Die Forscher fanden in der Bucht der Illa Grossa, einer abgelegenen Insel vor der spanischen Küste, bis zu 6.000 Mikroplastikpartikel pro Kilogramm Sediment.
Die Korallenart Cladocora caespitosa, die dort lebt, ist die einzige
riffbildende Art im Mittelmeer und spielt eine Schlüsselrolle für das
Ökosystem. Die hohe Plastikkonzentration könnte die Nahrungsaufnahme der
Korallen beeinträchtigen und ihre Widerstandsfähigkeit gegen
Hitzestress verringern.
Besonders besorgniserregend sei, dass die
Partikel kleiner als 250 Mikrometer seien und damit von den Korallen
aufgenommen werden könnten. Die häufigsten gefundenen Kunststoffe waren
laut der Studie Polyethylen, Polyethylenterephthalat und Polystyrol. Die
Forscher vermuten, dass die Plastikpartikel durch Meeresströmungen aus
dicht besiedelten Küstenregionen in das abgelegene Schutzgebiet
transportiert werden. Die Ergebnisse zeigten, dass selbst streng
geschützte Lebensräume nicht vor der weltweiten Plastikverschmutzung
sicher seien. Die Studie wurde im Fachjournal 'Marine Pollution
Bulletin' veröffentlicht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur