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NABU: Scholz sendet wichtiges Signal für die Verhandlungen zum Weltnaturabkommen

Archivmeldung vom 21.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) Logo
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In den frühen Morgenstunden kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz im Rahmen der UN-Generalversammlung an, dass Deutschland ab 2025 1,5 Milliarden Euro für die Biodiversität zur Verfügung stellen wird. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Die angekündigte Summe ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Scholz sendet damit ein wichtiges Signal für die festgefahrenen Verhandlungen zum Weltnaturabkommen."

Krüger weiter: "Dieser Schritt weckt zugleich die Hoffnung, dass auch andere Industrieländer höhere Beiträge ins Spiel bringen werden. Ausreichen wird der deutsche Beitrag angesichts der Herausforderung des globalen Artensterbens und Lebensraumverlustes dennoch nicht. Hier ist von der Bundesregierung und dem Bundestag in den Haushaltsverhandlungen noch Einsatz notwendig: Bereits kommendes Jahr sollte der Bundeshaushalt zur Co-Finanzierung des Schutzes der globalen biologischen Vielfalt deutlich aufgestockt werden. Vor allem aber müssen endlich naturschädliche Subventionen umgeschichtet werden - von der Agrarpolitik über die Fischerei bis zum Verkehrssektor. Nicht nur das Aussterben von einer Million Arten weltweit steht auf dem Spiel - die Biodiversität ist eine Frage des Überlebens auch für uns Menschen."

Der NABU und andere Verbände fordern mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr für die Umsetzung des Abkommens - und das bereits vor 2025. Die Ziele des Abkommens gelten bereits ab kommendem Jahr und müssen bis 2030 erreicht werden. Einige Länder des globalen Südens fordern in den Verhandlungen von den Industrienationen sogar 100 Milliarden UD-Dollar bis 2030 oder 1 Prozent des BIP.

Magdalene Trapp, NABU-Referentin für Biodiversitätspolitik, ergänzt: "Es ist ein gutes Zeichen, dass das globale Artensterben endlich in der Chefetage des Kanzleramts angekommen ist. Die Naturkrise muss - ähnlich wie die Klimakrise - von allen Ressorts adressiert werden, die den Verlust der biologischen Vielfalt mit verantworten. Intensivlandwirtschaft, Raubbau an Wäldern und Meeren und naturschädliche Finanzprodukte sind Beispiele dafür. Hier braucht es verbindliche Regelungen und Standards, sowie die Abschaffung natur- und umweltschädigender Subventionen."

Hintergrund: Weltnaturabkommen

Im Dezember 2022 will die Weltgemeinschaft in Montréal (Kanada) ein Weltnaturabkommen verabschieden. Dieses Abkommen ist die letzte Chance, den globalen Verlust der Biodiversität bis 2030 noch zu stoppen und umzukehren. Auf dem Spiel steht das Aussterben von mindestens einer Million Arten. Dazu wird die Staatengemeinschaft gemeinsame Handlungsziele festlegen sowie die Finanzierung und weitere Umsetzungsmechanismen regeln. Neben einer angemessenen Finanzierung braucht es im Abkommen messbaren Zielen, beispielsweise in den Bereichen der Ökosystem-Renaturierung, Schutzgebiete, Landnutzung und Reduktion der Verschmutzung. Der NABU fordert: Hier sind Deutschland und andere reiche Industrieländer am Zug.

Die Ausgaben für den Schutz der globalen Biodiversität lagen zwischen 2017 - 2021 im Schnitt bei 751 Mio EUR/Jahr. Die Erhöhung auf 1,5 Mrd EUR entspricht damit etwa einer Verdoppelung - ab 2025.

Quelle: NABU (ots)

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