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Viele Kreuzfahrtschiffe bleiben Dreckschleudern

Archivmeldung vom 06.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: NABU
Bild: NABU

Kein einziges Kreuzfahrtschiff in Europa ist aus Umweltsicht uneingeschränkt empfehlenswert. Zu diesem Schluss kommt die siebte Auflage des "Kreuzfahrt-Ranking" des Naturschutzbunds Deutschland (NABU). Demnach belegen die beiden deutschen Anbieter TUI und Hapag-Lloyd Cruises nun gemeinsam die Spitzenposition, da sie immerhin einen Stickoxidkatalysator verwenden. AIDA und Costa Cruises stürzen hingegen ab, weil sich ihre Angaben zu Abgassystemen von 2016 laut NABU als "Luftnummern" erwiesen haben.

Umweltschutz zweitrangig

Die Experten kritisieren vor allem, dass alle Reedereien weiterhin auf das giftige Schweröl als Kraftstoff setzen und keinen Rußartikelfilter zur Minderung gesundheitsgefährdender Feinstaubemissionen verbauen. Die klaren Schlusslichter in dem Ranking bilden die Branchenriesen Costa, MSC und Royal Caribbean, die NABU zufolge "keinerlei relevante Aktivitäten zum Schutz von Umwelt und Gesundheit erkennen lassen".

Die Umweltbilanz der Kreuzfahrtreeder bleibt schlecht. Insbesondere Costa, MSC und Royal Caribbean verweigern sich mit ihrer bestehenden Flotte dem Umwelt- und Klimaschutz. "Enttäuschend ist aber auch die Unverfrorenheit, mit der beispielsweise AIDA Cruises medienwirksam Investitionen in Abgassysteme ankündigt, ohne diese dann auch umzusetzen. Denn auch über ein Jahr nach Indienststellung der neuen Schiffsgeneration ist bei der AIDA Prima kein Abgasfilter im Einsatz", heißt es in einer Aussendung des NABU.

Mangelnde Transparenz

Auch die mangelnde Transparenz steht in der Kritik: Keine Kreuzfahrtreederei reagierte auf die Fragebögen des NABU. Stattdessen versendete der Branchenverband CLIA unaufgefordert ein Schreiben, das keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Schiffe der Mitgliedsunternehmen erlaubt. "Der NABU wertet dieses Verhalten als bewusste Verschleierungstaktik, mit dem Ziel, sich durch Intransparenz und Dialogverweigerung aus der Verantwortung zu ziehen." Zudem operiere der Branchenverband mit falschen Zahlen. So sprach CLIA 2016 davon, dass 23 Kreuzfahrtschiffe mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet seien. Diese Zahl wurde nun ersatzlos und ohne Begründung im Antwortschreiben an den NABU gestrichen.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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