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Spezialisten steuern die biologische Vielfalt

Archivmeldung vom 17.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Oliver Klas / pixelio.de
Bild: Oliver Klas / pixelio.de

Untersuchungen an Fossilien belegen, dass die Artenvielfalt der Ozeane in den vergangenen 500 Millionen Jahren erheblich schwankte, aber auch, dass die Zunahme der Biodiversität begrenzt ist. Paläontologen des Museums für Naturkunde Berlin konnten nun anhand fossiler, wirbelloser Meerestiere zeigen, dass vorrangig spezialisierte Arten entstehen, wenn sich das Leben im Meer diesen Grenzen annähert. Ihre in der Fachzeitschrift Nature Communications publizierte Studie untermauert die Bedeutung ökologischer Wechselwirkungen als Motor der biologischen Vielfalt in den Ozeanen.

Die von Sabine Nürnberg und Martin Aberhan, Museum für Naturkunde Berlin, in Nature Communications publizierten Ergebnisse zeigen einen engen und global bestehenden Zusammenhang zwischen der biologischen Vielfalt und dem Grad der Spezialisierung der Fauna. Die Forscher untersuchten anhand eines umfangreichen Datensatzes zur Verbreitung fossiler Muscheln, Schnecken, Korallen und vieler weiterer Meeresbewohner, auf welche Lebensräume sich die im Lauf der Erdgeschichte neu entstehenden Arten jeweils spezialisierten. "Manche Arten bewohnten ausschließlich den sandigen Meeresboden im Flachwasser, andere bevorzugten schlammige Bereiche in größeren Wassertiefen, während sich sogenannte Generalisten in unterschiedlichen Biotopen heimisch fühlten", erläutert Aberhan. Die neuen Untersuchungen zeigen, dass zeitliche Zu- und Abnahmen der Biodiversität vor allem durch Veränderungen in der Zahl der neu entstehenden Spezialisten, nicht jedoch der Generalisten, zustande kamen. Dabei fällt auf, dass besonders dann bevorzugt spezialisierte Arten entstanden, wenn auch die bestehende biologische Vielfalt hoch war. Verantwortlich für dieses Phänomen ist vermutlich die Diversität selbst. So scheint es, dass beim Erreichen eines kritischen Diversitätsniveaus ein weiterer Diversitätsanstieg nur durch die voranschreitende Aufteilung ökologischer Nischen – und somit der Entstehung spezialisierter Arten – möglich ist. "Wir vermuten, dass sich diese Rückkopplung zwischen der Biodiversität und der Aufteilung ökologischer Nischen fortsetzt bis beispielsweise Umweltveränderungen zum Artensterben und somit einem Verlust der Diversität führen", so Nürnberg. Die neue Studie zeigt, wie wichtig biotische Faktoren – wie z.B. die Konkurrenz verschiedener Organismen um beschränkte Ressourcen – für die Artenvielfalt in den Meeren sind.

Quelle: Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (idw)

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