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Experte: Erdbebengefahr in Norddeutschland durch Gasförderung

Archivmeldung vom 11.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Seismograph
Seismograph

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Norddeutschland häufen sich dem Bergschäden-Sachverständigen Peter Immekus zufolge Erdbeben, die auf die Förderung von Erdgas zurückzuführen sind: Rund drei Dutzend Mal wurde der Boden in den Zentren der Gasproduktion seit den Siebzigerjahren erschüttert, zuletzt registrierten die Behörden vor vier Wochen in Großenkneten einen Erdstoß. Je intensiver und tiefer die Lagerstätten ausgebeutet würden, desto höher sei die Bebengefahr, sagte Immekus dem "Spiegel".

Immekus, der auch 1. Vorsitzender des Bundesverbandes bergbauunabhängiger Fachleute ist, warnt vor unabsehbaren Folgen durch Bodenbewegungen in den betroffenen Regionen Norddeutschlands. Sie seien zum Teil schon ohne bergbauliche Eingriffe "oberflächlich nass", es genügten "ein paar Dezimeter, um den Grundwasserhaushalt auf den Kopf zu stellen". Die möglichen Schäden dürften nicht bagatellisiert werden, so Immekus: "Das sind versteckte Ewigkeitskosten."

Die Erdbeben entstehen, wenn sich durch die Gasentnahme die Druckverhältnisse im Speichergestein verändern. Dann treten Spannungen auf, die sich ruckartig entladen. In den Niederlanden in der Region Groningen kommt es noch viel häufiger als in Niedersachsen zu Erdstößen.

Dort hat Wirtschaftsminister Henk Kamp vor zwei Wochen die Industrie angewiesen, die Förderung um ein Viertel zurückzufahren. Auch in Deutschland werden Stimmen laut, die ein Drosseln der Produktion fordern. Wenn Häufigkeit und Intensität der Erdbeben in den betroffenen Gegenden weiter zunähmen, dann sollte es die deutsche Gasindustrie den Niederländern nachmachen, sagte Andreas Mattfeldt, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Verden und Osterholz, dem "Spiegel": "Dann muss man die Förderung zurückfahren, da gibt es gar keine Frage."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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