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Preisverfall belastet Bauern: 46 Milchbetriebe geben auf

Archivmeldung vom 18.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wappen von Sachsen-Anhalt
Wappen von Sachsen-Anhalt

Die Krise auf dem Milchmarkt eskaliert und hat nun auch in Sachsen-Anhalt fatale Folgen. "Im vergangenen halben Jahr haben 46 Milchbetriebe im Land die Aufgabe ihrer Produktion beschlossen", sagte Kurt-Henning Klamroth der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Das seien deutlich mehr als üblich, so der Präsident des Bauernbundes in Sachsen-Anhalt.

"Den Milcherzeugern fehlt einfach die wirtschaftliche Perspektive." Die Kühe einiger Herden, die im Schnitt 200 Tiere umfassen, seien bereits geschlachtet worden. Derzeit gibt es laut Klamroth noch rund 360 Betriebe mit 120 000 Kühen im Land. Hintergrund der Schließungswelle ist der anhaltend niedrige Milchpreis. Wie gestern bekannt wurde, zahlen derzeit einige Molkereien den Landwirten nur noch 18 bis 19 Cent pro Liter. Auch Bauern aus Sachsen-Anhalt sind betroffen. Damit sinkt der Milchpreis erstmals unter die Marke von 20 Cent - ein historisches Tief. Vor zwei Jahren waren die Preise noch doppelt so hoch. "Um kostendeckend zu arbeiten, brauchen wir mindestens 35 bis 38 Cent pro Liter", erklärt Klamroth. Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Grüne) verwies auf die Agrarministerkonferenz im April. "Dort wurden ja bereits Entlastungen für die Bauern beschlossen", sagte sie der Zeitung. Die müssten nun umgesetzt werden. Auch dass die Landwirte auf freiwilliger Basis weniger erzeugen, könne sie sich vorstellen. "Aber das wird ohne eine Lösung auf europäischer Ebene und ein Bonussystem nicht gehen." Die Möglichkeiten, den Bauern Landesmittel bereitzustellen, sieht Dalbert hingegen nicht. "Aber wir können die Landwirte bei der regionalen Vermarktung ihrer Produkte fördern und sie beim Umbau ihrer Betriebe unterstützen." So seien die Preise für Biomilch deutlich höher. "Und in Sachsen-Anhalt wird mehr Biomilch verbraucht, als erzeugt."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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