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Tag der Artenvielfalt bilanziert rund 1.800 Tier- und Pflanzenarten im Wildtierland in den Brohmer Bergen

Archivmeldung vom 15.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Über 80 Experten für Flora und Fauna erforschten gestern das Artenvorkommen im Wildtierland in Klepelshagen bei Strasburg (Uckermark/Mecklenburg-Vorpommern). In dem mehr als 1.000 Hektar großen Gebiet dokumentierten sie dabei rund 1.800 Arten.

Dass reich strukturierte Wälder und saubere Gewässer zu einem Anstieg des Artenvorkommens gefährdeter Arten beitragen können, belegen die außergewöhnlichen Funde bei den Pilzen. Hier wurden insgesamt über 170 Arten nachgewiesen, davon fünf Erstfunde für Mecklenburg-Vorpommern: Als herausragend bezeichneten die Fachleute den Nachweis der Schleimpilzart  Gloetinia juncorum. Bemerkenswert sind auch die Bestimmung der Schlauchpilzarten Miladina lechitina, Pachyella babingtonii, Mollisia pilosa und Cyathicula starbaeckii, die auch deutschlandweit auf der Roten Liste zu finden sind.

Insgesamt konnten 96 Vogelarten erfasst werden. Die Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), die in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedroht ist, wurde mehrfach gesichtet. Im Wildtierland brüten etwa 20 Prozent des gesamten Landesbestandes. Außerdem konnten der stark gefährdete Wendehals (Jynx torquilla) und der gefährdete Grünspecht (Picus viridis) dokumentiert werden.

Besonders hervorzuheben bei den Funden der Höheren Pflanzen sind das Graben-Veilchen (Viola persicifolia) und die Echte Gelb-Segge (Carex flava), die beide in der Roten Liste von Mecklenburg-Vorpommern als vom Aussterben bedroht eingestuft werden.

Die Ergebnisse unterstreichen, dass wildtierfreundliche Land- und Forstwirtschaft die Artenvielfalt unterstützen und fördern. Seit 17 Jahren wird im Wildtierland  eine ökologisch Landwirtschaft unter Berücksichtigung der Lebensraumansprüche der Tier- und Pflanzenwelt betrieben.

Projekte in ganz Deutschland und darüber hinaus Insgesamt gibt es in diesem Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz über 400 Aktionen zum GEO-Tag der Artenvielfalt, an denen jedes Jahr mehr als 20.000 Menschen beteiligt sind. Weitere Aktionen fanden in Belgien, Italien, Polen sowie in Namibia, Aserbaidschan und Singapur statt.

Quelle: GEO

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