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Savannensträucher: Gut für Wasserhaushalt

Archivmeldung vom 05.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bäume und Sträucher gegen Absinken des Grundwasserspiegels. Bild: Ch. Taylor
Bäume und Sträucher gegen Absinken des Grundwasserspiegels. Bild: Ch. Taylor

Die meisten texanischen Viehzüchter hassen die Sträucher auf ihrem Weideland, da sie glauben, dass diese das ohnehin spärlich vorhandene Wasser aufbrauchen. Eine Studie im Fachmagazin Geophysical Research Letters hat aber genau das Gegenteil gezeigt. Demnach sind die Sträucher offensichtlich wesentlich daran beteiligt, dass der Grundwasserspiegel nicht komplett absinkt.

Der Hydrologe Bradford Wilcox von der Texas A&M University in College Station hat die Wasserspiegel seit 1925 von vier großen texanischen Flüssen nahe des ausgedörrten Edwards Plateau im Westen des US-Bundesstaats untersucht. "Flüsse am Edwards Plateau verschwinden ganz und gar nicht. Im Gegenteil habe der Wasserfluss sogar ums doppelte zugenommen", so Wilcox.

Trockene Karst-Savannen in Texas

Bei der Landschaftsform, die Wilcox beschreibt, handelt es sich um Karst-Savannen, die von Grundwasser und von gelegentlichen Wolkenbrüchen gespeist werden. Vor rund 100 Jahren war das Plateau von riesigen Viehherden - insbesondere von Rindern, Schafen und Ziegen - bevölkert. Mit der Entwicklung des Landes nahm die Zahl der Tiere ab. Zurück blieb Ödland mit erodierten Böden und Steinen.

Nur langsam erholte sich der Boden und an manchen Stellen wuchsen in der ehemaligen Prärie Sträucher wie Wacholder. "Heute werden diese Gewächse als Wasserräuber verteufelt und die Farmer bitten die Regierung darum, ihnen bei der Rodung dieser Gewächse finanziell unter die Arme zu greifen", so Wilcox.

Kritische Beurteilung andere Forscher

Da sich die Niederschlagsmenge in der Region in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert hat und es auch nicht zu einer Urbanisierung gekommen ist, sieht Wilcox den Beweis dafür erbracht, dass die Vegetation die Ursache für die Veränderung ist. "Es gibt stärkere Vegetation, ein dichteres Pflanzenkleid und mehr Schutz. Und es kommt mehr Wasser ins Erdreich", so der Wilcox, der darauf besteht, sein Forschungsergebnis nicht notwendigerweise auf andere Trockenregionen ausgeweitet werden kann.

Dass Vegetation in ariden und semi-ariden Regionen positive Auswirkungen auf die Wüstenbildung hat, bestätigen auch Experten der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ auf pressetext-Anfrage. Ob und wie stark sich diese auswirke, hänge allerdings von den einzelnen Bodenverhältnissen ab.

Ein großes Problem mit wildwuchernden dornigen Büschen ist GTZ-Experten aus Namibia bekannt. Falsche Weidepraktiken haben dazu geführt, dass sich dort Pflanzen ansiedeln, die eine zukünftige Nutzung des Landes unmöglich machen. Ob und wie sich diese Vegetation auf den Grundwasserspiegel auswirke, sei allerdings bisher nicht bekannt.

Quelle: pressetext.austria (Wolfgang Weitlaner)

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