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Delfinschützerin wollte Delfinarien-Befürworterin "den Mund mit toten Fischen stopfen"

Archivmeldung vom 18.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Die Delfinschützerin Angela N. aus der Schweiz handelte sich von einem Lehrerpaar, Susanne G. und Rüdiger H. aus der Nähe von Augsburg, eine Strafanzeige ein. Sie hatte Susanne G. (Homepage-Betreiberin der Seite "Meeresakrobaten") im Netzwerk Facebook als "Dummschwätzerin, unkompetent, sehr frech und menschenverachtend" bezeichnet und gefordert, dass "man ihr den Mund mit toten Fischen endlich mal stopft", wie es bei der Fütterung von gefangen gehaltenen Delfinen in Delfinarien praktizieren würde. Die Beschuldigte unterstützt seit Jahren aktiv und ehrenamtlich die beiden deutschen Tierschutzorganisationen Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und ProWal. Die beiden Delfinarienbefürworter Susanne G. und Rüdiger H. setzen sich insbesondere für die Delfinhaltung im Tiergarten Nürnberg ein.

Die Staatsanwaltschaft im Kanton Luzern wollte den Fall jetzt offenbar vom Tisch haben und lud die zerstrittenen Parteien zur Vergleichsverhandlung. Der Streit zwischen den beiden Befürwortern von "gut geführten Delfinarien" und den Tierschützern schwelt schon seit Jahren. Immer wieder kritisieren die beiden Anzeigenerstatter das WDSF und ProWal für die von ihnen initiierten Delfinarienschließungen (Connyland/Schweiz, Heidepark Soltau, Delfinarium Münster, Kas/Türkei) als "Delfinarienhasser". Die anerkannte Gemeinnützigkeit der beiden Organisationen und deren intensive Öffentlichkeitsarbeit gegen die nichtartgerechte Haltung von Delfinen in Gefangenschaft war sogar Anlass für Rüdiger H. um Eingaben bei der Polizei und den Finanzbehörden mit dem Ziel zu machen, die Gemeinnützigkeit anzuzweifeln, bisher allerdings ohne Erfolg.

Es gäbe nach Angaben des WDSF kaum einen Medienbeitrag über die Tierschutz-Erfolge der beiden Organisationen, der nicht durch Leserkommentare des Lehrerpaars kritisch begleitet würde. Der ZDF-Redaktion hätten die beiden Kritiker erst kürzlich wegen eines Berichts über die Erfolgsstatistik des WDSF-Geschäftsführers Jürgen Ortmüller im ZDF-Magazin "Volle Kanne" eine schlechte Recherche vorgeworfen. Das WDSF sprach von "Denunzierung" und konnte der ZDF-Redaktion im Gegenzug wissenschaftliche Beiträge zur Tierschutzarbeit vorlegen.

Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal, freut sich indes über die Kritik der wenigen Delfinarien-Befürworter: "Je lauter diese Leute gegen Tierschützer brüllen und Anzeigen erstatten, umso größer wird die Lobby gegen diesen Tiermissbrauch."

Die Vergleichverhandlung vor der Schweizer Staatsanwaltschaft endete jetzt mit dem Ergebnis, dass die beiden Anzeigenerstatter ihre Strafanzeige zurücknahmen und die Schweizer Tierschützerin versprach, künftig keine Kommentare mehr gegen die beiden zu veröffentlichen. Die Verfahrenskosten gingen zu Lasten der Schweiz.

Gleichwohl scheint das letzte Wort über die Streitigkeiten der beiden Parteien um die umstrittene Delfinhaltung noch nicht gefallen zu sein, denn die Diskussionen  werden derzeit auf Facebook intensiv fortgeführt.

Quelle: Journal Society GmbH (ots)

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