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Umfrage: 2/3 der Landwirte wünschen sich andere EU-Agrarpolitik

Archivmeldung vom 15.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: NABU
Bild: NABU

Die Mehrheit der deutschen Landwirte ist unzufrieden mit der jetzigen EU-Agrarpolitik: Dies ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des NABU unter Landwirten in Deutschland durchgeführt hat.

91 Prozent der Betriebe wünschen sich eine bessere Förderung von tierfreundlicher Viehhaltung, 83 Prozent ist zudem eine Produktion mit hohen Umweltstandards wichtig. Fast jeder zweite Landwirt (44 Prozent) kann sich ab 2030 eine Abschaffung der pauschalen Flächenprämien vorstellen, sofern umweltfreundlicheres Arbeiten stärker als bisher gefördert wird.

"Viele Landwirte sind unzufrieden mit der jetzigen Agrarpolitik. Mit einem System, das Flächenbesitz belohnt, Betriebe zu immer intensiverem Arbeiten zwingt und in dem die Natur unter die Räder gerät. Die Mehrheit ist offen für einen Kurswechsel: Sie wollen eine Agrarpolitik, die ihnen faire Preise garantiert und Anreize, naturverträglicher zu arbeiten. Diesen Appell muss Frau Klöckner mit nach Luxemburg nehmen, zum heutigen Treffen der EU-Agrarminister", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der Bundeslandwirtschaftsministerin stellt die Mehrheit der Landwirte kein gutes Zeugnis aus: Zwei Drittel zeigen sich mit ihrer Arbeit unzufrieden. Auch ihre größte Lobbyorganisation, den Deutschen Bauernverband (DBV), beurteilen die Landwirte kritisch. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist der DBV aktuell kein guter Vertreter des Berufsstandes gegenüber der Politik.

87 Prozent äußern zudem ihre klare Bereitschaft, mehr für den Naturschutz zu tun - sofern sie hierfür eine angemessene Förderung erhalten. Mehr als jeder zweite kleinere landwirtschaftliche Betrieb mit einer Fläche unter 50 Hektar spricht sich für das Auslaufen der pauschalen Flächenprämien ab 2030 aus (55 Prozent), wenn gleichzeitig mehr Geld für den Natur- und Umweltschutz zur Verfügung steht. Die kleinen Betriebe tun dies deutlich häufiger als große. Lediglich 39 Prozent aller Landwirte sprechen sich für gleichbleibende pauschale Flächenprämien bei niedrigen Natur- und Tierschutzauflagen aus.

Der NABU sieht sich durch die Ergebnisse der Umfrage in seiner Forderung nach einem grundlegenden Kurswechsel in der Agrarpolitik bestätigt. "Die große Mehrheit der Landwirte will ihren Beitrag für den Erhalt unserer Natur leisten. Dafür muss Frau Klöckner jetzt Geld bereitstellen: Denn freiwillige Leistungen sind nicht gleichbedeutend mit kostenlos", so Miller. Die Umfrage zeige auch, dass Frau Klöckners bisherige Behauptung, die Direktzahlungen seien unverzichtbar für Landwirte, nicht zutrifft.

Am heutigen Montag verhandeln die EU-Agrarminister darüber, wie umweltverträglich die künftige EU-Agrarpolitik wird. Während andere EU-Staaten wie Frankreich und die Niederlande bereits verbindliche Mindestbudgets für den Umweltschutz fordern, schweigt Frau Klöckner bislang zu dieser Frage - und das ist nicht im Sinne der deutschen Landwirte, wie die aktuelle Umfrage zeigt.

Die vollständige Umfrage finden Sie zum Download unter: www.NABU.de/umfrage-landwirtschaft

Quelle: NABU (ots)

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