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Defekte Rohrleitungen bei Shell Bezirksregierung Köln gibt dem WDR gegenüber Versäumnisse zu

Archivmeldung vom 28.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rheinland Raffinerie, Werk Nord in Köln-Godorf
Rheinland Raffinerie, Werk Nord in Köln-Godorf

Foto: or alternatively © CEphoto, Uwe Aranas / CC-BY-SA-3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Bezirksregierung Köln hat zugegeben, im Vorfeld des sogenannten Kerosinsees bei Shell wichtige Sachverständigenberichte im Zusammenhang mit defekten Rohrleitungen nicht ausgewertet zu haben. Das ist das Ergebnis von Recherchen des WDR und des Online-Magazins Krautreporter. Der TÜV hatte bereits seit 2008 auf mögliche Korrosionsschäden am Rohrleitungssystem in Wesseling hingewiesen und Sondermessungen empfohlen. Dem WDR gegenüber gab die Bezirksregierung jetzt zu: "So ein Einzelfall 2008, der ist uns da durchgegangen."

Man habe den Sachverständigen bis 2012 nicht richtig auf die Finger geschaut, bekannte Joachim Schwab, Abteilungsleiter Umwelt und Arbeitsschutz bei der Kölner Bezirksregierung. Die vom TÜV empfohlenen Sondermessungen hatte Shell damals nicht durchgeführt, die Bezirksregierung hatte diese aber auch nicht angeordnet. Nachdem 2012 bei Shell an einer undichten Leitung über Wochen etwa eine Million Liter Kerosin ausgetreten war, hat die Bezirksregierung ihr Kontrollsystem verändert. "Wir haben durch das Ereignis gelernt", sagte Schwab. "Wir haben festgestellt, dass wir uns intensiver mit den Sachverständigenberichten beschäftigen müssen. Das haben wir vorher in dem Maße nicht gemacht."

Shell verwies darauf, dass nach damaliger Einschätzung der Experten die vorgeschlagenen Änderungen als nicht wesentlich eingestuft wurden. Daraufhin habe man sich entschieden, die Sondermessungen zu verschieben. "Allerdings haben wir alle aus den Ereignissen der Vergangenheit gelernt", sagte der Raffinerie-Direktor Dr. Thomas Zengerly. Unter anderem mit dem Sanierungsprogramm für die Rohrleitungen habe man Schritte eingeleitet, "um solche Leckagen in der Zukunft so weit wie möglich zu verhindern." Die Behörden haben mittlerweile eine umfassende Überprüfung des Sicherheitsmanagements von Shell angeordnet. Shell kontrolliert zurzeit 17.000 Rohre.

Seit Anfang Juni recherchiert ein Team der WDR-Redaktionen von "Hier und Heute" und "Westpol" sowie des Online-Magazins Krautreporter gemeinsam mit ihrer Online-Community die Hintergründe der Störfälle in der Rheinland-Raffinerie von Shell.

Weitere Informationen in der "Aktuellen Stunde" am 28.8.2015 um 18:50 Uhr. Die Sendung "Hier und Heute" berichtet ausführlich am 31.8. und 1.9.2015, jeweils um 18.05 Uhr.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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