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Wiesen werden jetzt zu Wildtier-Friedhöfen

Archivmeldung vom 23.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Petra Schmidt / pixelio.de
Bild: Petra Schmidt / pixelio.de

Überall in Deutschland hat jetzt auf landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen die Mähsaison begonnen. Für den Nachwuchs vieler Tierarten ist das der Beginn des großen Sterbens: Knapp die Hälfte der rund fünf Millionen Hektar Grünland werden ausschließlich als Wiesen genutzt, auf denen Heu und Grassilage als Futter geerntet werden. Diese Flächen werden in den nächsten Wochen zum größten Wildtier-Friedhof Deutschlands!

Unter den rotierenden Messern der Mähwerke finden neben stark bedrohten Wiesenvögeln wie Kiebitz, Uferschnepfe und Großer Brachvogel, auch Rehkitze und Junghasen ein grausames Ende. "Denn gerade mitten in der Brut- und Aufzuchtzeit vieler Tierarten liegt die erste Mahd", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. "Scharfe Messer des Mähwerks zerschmettern die Gelege der am Boden brütenden Vogelarten, verstümmeln oder töten Rehkitze und junge Feldhasen, die sich vor der heran nahenden Gefahr ducken."

Landwirte und Agrarpolitiker müssen endlich handeln, um diesen unerträglichen Verstoß gegen den Tierschutz zu beenden. "Statt Agrarsubventionen per Gießkanne zu verteilen, sollten gezielt Landwirte gefördert werden, die bei der Mahd von Wiesen auf den Arten- und Wildtierschutz Rücksicht nehmen", fordert Goris. Das sicherste Mittel ist nach wie vor, den Zeitpunkt der ersten Mahd auf Ende Juni oder Anfang Juli zu verschieben. Damit verbundene Einbußen sollten den Landwirten honoriert werden. Das Wirtschaften mit der Natur funktioniert, zeigt die Deutsche Wildtier Stiftung in Wildtierland Gut Klepelshagen im südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern. Die Mahd auf dem Gut wird kompromisslos gehandhabt: Wiesen werden konsequent erst nach dem 1. Juli gemäht. "Damit haben am Boden brütende Vögel, Junghasen und Rehkitze die Chance, ihre ersten Lebenswochen ungefährdet zu verbringen", sagt Eva Goris. Darüber hinaus wird auf dem Gut nicht flach am Boden gemäht, um Amphibien zu schonen. Außerdem werden die Wiesen von innen nach außen gemäht, um dem Wild die Flucht zu erleichtern. Wie sonst durchaus üblich wird in Klepelshagen nie bei Dunkelheit gemäht.

Landwirte können helfen, Wildtiere vor dem Mähtod zu bewahren. Tipps für den Wildtierschutz hat die Deutsche Wildtier Stiftung im Praxis-Ratgeber "Stoppt den Mähtod" zusammengefasst.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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