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Behördenchef warnt Bundesländer bei Suche nach Atommüll-Endlager vor Ausschluss-Signalen

Archivmeldung vom 07.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gewinne an die Konzerne, Kosten für die Endlagerung übernimmt der Bürger... (Symbolbild)
Gewinne an die Konzerne, Kosten für die Endlagerung übernimmt der Bürger... (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Bemühungen einzelner Bundesländer wie Bayern und Sachsen, den Bau eines Atommüll-Endlagers auf ihrem Gebiet abzuwehren, sollen keine Erfolgsaussichten haben. Das hat Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) bekräftigt.

König weiter: "Solche Ausschluss-Signale einzelner Länder legen die Axt an die ergebnisoffene Vorgehensweise und somit an das Fundament des Suchverfahrens an. Man sollte sie aber nicht überbewerten. Sie haben am Ende keine verfahrenslenkende Bedeutung", sagte der Chef des Bundesamtes, das laut König in dem aufwendigen und mehrjährigen Suchverfahren sicherstellt, dass nichts hinter verschlossenen Türen bleibt. "Wir setzen von Anfang an auf umfangreiche Beteiligung und Transparenz."

Deutschland sucht nach einem Standort für hoch radioaktiven Abfall, der tief unter der Erde vergraben und entweder in Ton-, Salz- oder Granitgestein für eine Million Jahre sicher gelagert werden soll. In Bezug auf die Menge betonte König, dass diese dank des Atomausstiegs im Jahr 2022 gut zu beziffern sei: "Wir sprechen über 28.000 Kubikmeter hoch radioaktive Abfälle, die am Ende der Laufzeit in 1900 Castor-Behältern auf die 16 Zwischenlager in Deutschland verteilt sind und schließlich ins Endlager kommen sollen." Als Mindestgröße für die Oberflächenanlagen werde eine Fläche von etwa 34 Fußballfeldern angenommen.

Der Standort soll bis zum Jahr 2031 gefunden, das Endlager bis 2050 fertiggestellt sein. König hält den Zeitplan nach eigenen Worten für "sehr ehrgeizig", warnt aber gleichzeitig davor, im Laufe des Suchverfahrens nachlässig zu werden, um Zeit zu sparen. "Wichtig ist, die einzelnen Schritte dennoch sehr fundiert zu gehen und jetzt nicht in Hektik zu verfallen. Es hilft nichts, zu einem schnellen Ergebnis zu kommen, das im Anschluss von einem Gericht wieder kassiert wird. Klar ist: Wir haben keine Zeit zu verlieren und müssen in den festgelegten Schritten vorankommen", betonte König gegenüber der NOZ. Das dürfe aber nicht zulasten der Qualität und der Beteiligung gehen.

Dass es in Niedersachsen erhebliche Ton- und Salzvorkommen gibt und ein Endlagerstandort nach einem ersten Zwischenbericht in fast 80 Prozent des Bundeslandes möglich wäre, sieht König nicht als Vorentscheidung. "Niedersachsen ist mit seinen Ton- und Salzvorkommen natürlich weiter im Verfahren, aber das heißt nicht, dass das eine Vorentscheidung ist." Nicht zu vergessen sei überdies, dass durch das Standortauswahlverfahren auch kristallines Gestein, Granit also, mit in die Betrachtung einbezogen worden sei, "was bekanntermaßen in Bayern und Sachsen vorkommt und, wie wir hören, nicht nur Begeisterung ausgelöst hat".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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