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Polen fängt illegal Dorsch - WWF kritisiert Missachtung der EU-Fangquoten.

Archivmeldung vom 25.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl
© WWF-Canon / Mike R. Jackson[
© WWF-Canon / Mike R. Jackson[

Der Streit zwischen der EU und Polen um die Dorschfischerei in der Ostsee eskaliert. Nach Angaben des WWF sind am heutigen Dienstag trotz des Brüsseler Fangverbots erneut polnische Fischerboote aus den Häfen von Darlowo und Gdyina ausgelaufen, um Dorsch zu fangen - mit Rückendeckung der Regierung in Warschau.

"Polen bricht bewusst EU-Recht. Das Land riskiert den Kollaps der gefährdeten Dorschbestände. Damit bedroht Polen Tausende von der Fischerei abhängige Arbeitsplätze in den Ostseestaaten", so Fischereiexpertin Karoline Schacht vom WWF Deutschland. Die jahrzehntelange Überfischung habe bereits vielen Menschen den Job gekostet. Die EU hatte bereits im Juni die polnische Dorschfischerei untersagt, weil das Land die zugeteilte Fangmenge nach Einschätzung Brüssels in diesem Jahr bereits überschritten habe. Seit letzter Woche protestieren polnische Fischer gegen den Fangstopp. Am vergangenen Samstag waren erstmals Dutzende Boote trotz des Verbotes ausgelaufen. Die polnische Regierung kündigte an, die Fischer nicht zu bestrafen. "Polens Regierung muss sich an die Gesetze halten und die Fischerei sofort stoppen", fordert Ewa Milewska, Beraterin des WWF Polen. Zudem müsse die Regierung endlich dafür sorgen, dass den Fischern wirtschaftliche Alternativen geboten würden.

Polens Fischerei erhält erhebliche Subventionen aus Brüssel. "Letztlich finanzieren auch deutsche Steuerzahler diese Form der Piratenfischerei, die von der polnischen Regierung gedeckt wird", erläutert Karoline Schacht. Die EU müsse sicherstellen, dass keine Steuergelder in die illegale Fischerei fließen.

Der Ostsee-Dorsch gilt als bedroht. Wissenschaftler und der WWF fordern für den Bestand in der östlichen Ostsee einen kompletten Fangstopp. Die EU beschloss in den vergangenen Jahren entgegen der Expertenratschläge immer wieder neue Fangmengen. Laut WWF ist der östliche Dorschbestand auf ein Drittel seiner natürlichen Größe geschrumpft. Grund sind nicht nur zu hohe Fangquoten, sondern auch die illegale Fischerei. Viele Länder fangen 50 bis 100 Prozent mehr Dorsch, als erlaubt. Die aktuell von der EU erlaubte Fangquote für den Dorschbestand in der östlichen Ostsee liegt 2007 bei 40.000 Tonnen, davon entfallen 10.000 Tonnen auf Polen.

Der WWF fordert die EU zu einem entschlossenen Kampf gegen die illegale Fischerei in der Ostsee auf. Die EU könne die illegalen Fänge Polens im kommenden Jahr von der Quote abziehen und Subventionen streichen. Polen drohe zudem eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof.

Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland


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