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Tiefsee wird zu einem "Endlager des Mülls" – Neue Studie über Plastikverschmutzung der Ozeane

Archivmeldung vom 18.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Plastikmüll (Symbolbild) Bild:  Gettyimages.ru / NurPhoto / RT
Plastikmüll (Symbolbild) Bild: Gettyimages.ru / NurPhoto / RT

Eine aktuelle Studie aus Deutschland belegt den hohen Verschmutzungsgrad der Tiefsee durch Mikroplastik. Bislang hatte man angenommen, der Meeresgrund sei vergleichsweise unbeeinflusst. Jetzt zeigt sich: Jede der genommenen Proben war mit Mikroplastik belastet. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Der Meeresgrund der Tiefsee ist noch stärker mit Mikroplastik belastet als bislang angenommen. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der Frankfurter Goethe-Universität und des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven. Sie hatten 2.016 Sedimentproben im westpazifischen Kurilen-Kamtschatka-Graben genommen. Darin seien pro Kilogramm Sediment zwischen 215 und 1.596 der winzigen Plastik-Teilchen und damit mehr als zuvor nachgewiesen worden, teilte die Senckenberg Gesellschaft mit. Die große biologische Vielfalt am tiefsten Meeresgrund sei durch die Verschmutzung stark gefährdet.

Ein großer Teil des Plastikmülls in den Meeren wird von Land eingetragen, beispielsweise über die Flüsse oder das Abwasser. Größere Plastikteile werden im Laufe von Jahrzehnten zu immer kleineren Teilen zerrieben. Der Müll sammelt sich teils in riesigen Müllteppichen an der Oberfläche der Meere, der Großteil jedoch sinkt ab – bis hinunter in maritime Gräben in Tausenden Metern Tiefe.

Serena Abe, Meeresbiologin vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt, macht deutlich:

"Wir haben insgesamt 13 Proben an sieben verschieden Stationen des Grabens genommen, in Tiefen zwischen 5.740 und 9.450 Metern. Keine einzige davon war frei von Mikroplastik."

Eine so große Menge Mikroplastik-Teilchen hätte niemand zuvor erwartet. Die Forscherin Angelika Brandt erklärt:

"Jedes Jahr gelangen schätzungsweise 2,4 bis 4 Millionen Tonnen Plastik über die Flüsse ins Meer, als Folge des extremen weltweiten Plastikkonsums und der schlecht organisierten Müllentsorgung."

Die Tiefsee werde zum "Endlager des Mülls". Insgesamt seien 14 verschiedene Plastikarten entdeckt worden. Die Forscher hatten ihre Ergebnisse im Fachmagazin Science of the Total Environment vorgestellt.

"Bislang galt der tiefste Meeresgrund als eine vergleichsweise unbeeinflusste und stabile Umgebung, in der sich das Mikroplastik ablagert und an einem Ort verbleibt", sagte Abel. Die Forscher seien erstaunt gewesen, dass Proben, die wenige Meter voneinander entfernt genommen wurden, ganz unterschiedlich aufgebaut gewesen seien. "Das zeigt, was für eine dynamische Umgebung die tiefsten Bereiche der Tiefsee tatsächlich sind". Wirbel, Strömungen und Organismen würden das Sediment in Bewegung halten.

Die Müllflut wird sich in Zukunft wohl noch verstärken. Nach früheren Angaben des AWI wird sich bis 2045 die weltweite Plastikproduktion voraussichtlich verdoppeln."

Quelle: RT DE

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