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Greenpeace: RSK-Bericht liefert Ranking der Atomkraftwerke

Archivmeldung vom 23.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Daniel Bleyenberg / pixelio.de
Bild: Daniel Bleyenberg / pixelio.de

Die von der Reaktorsicherheitskommission (RSK) am 17. Mai veröffentlichte Sicherheitsbewertung der Atomkraftwerke legt Greenpeace heute als Ranking aller 17 deutschen Reaktoren vor. Die Rangfolge der AKW-Sicherheit ergibt sich aus der Prüfung und Bewertung der RSK-Ergebnisse. Danach schneidet das AKW Isar 1 am schlechtesten und der Reaktor Emsland am besten ab.

Nur Emsland erzielt mit 14 von 24 Punkten mehr als 50 Prozent der erreichbaren Punktzahl. Nach Ansicht der unabhängigen Umweltschutzorganisation weist der RSK-Bericht methodisch, inhaltlich und formal sehr viele Mängel auf. Greenpeace übergibt seine Bewertung heute auch der Bundesregierung sowie der Ethik-Kommission. Die Umweltschutzorganisation fordert erneut das sofortige endgültige Abschalten der sieben ältesten AKW und des Pannenreaktors Krümmel sowie den vollständigen Atomausstieg bis 2015. "Ein Sicherheits-Ranking ihrer Reaktoren hat die Atomindustrie bisher gescheut wie der Teufel das Weihwasser. In dem Bericht der RSK sind aber die besonders gefährlichen Meiler klar auszumachen", sagt Heinz Smital, Atom-Experte von Greenpeace. "Es gibt keine Ausreden mehr, die ältesten AKW nicht sofort stillzulegen." Der RSK-Bericht ermöglicht trotz seiner Mängel einen Vergleich der 17 Meiler. Greenpeace hat die Ergebnisse nach einem Punktesystem bewertet. Von 16 so genannten Überprüfungsthemen im RSK-Anforderungskatalog sind nur acht auswertbar.

Bei jedem der Themen wurden jeweils drei Schutzgrade oder so genannte Levels (1-3) definiert. Dabei ist Level 3 ist der höchste erreichbare Schutzgrad. Für seine Bewertung hat Greenpeace drei Methoden angewandt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Im ersten Schritt wurden je erreichtem Level ein bis drei Punkte vergeben. Wurde ein Level nur zum Teil erreicht, gab es einen halben Punkt Abzug. Die erreichten Punktwerte legen die Reihenfolge der Meiler fest. Danach erzielten die sieben ältesten Atomkraftwerke sowie die AKW Gundremmingen B und C die schlechtesten Werte, gefolgt vom Pannenmeiler Krümmel. In einer zweiten Herangehensweise wurden die RSK-Kriterien ohne Punktevergabe bewertet. Dabei wurden die sieben ältesten AKW und Krümmel als mangelhaft ausgewiesen. In eine dritte Betrachtung flossen Baulinie/Alter, Störfallhäufigkeit und Sicherheit des Brennelemente-Lagerbeckens ein. Diese zusätzlichen Überprüfungsthemen wurden ebenfalls - anders als im RSK-Bericht - nach Punkten bewertet. Bei allen drei Methoden stellen sich die sieben ältesten Atomkraftwerke, dicht gefolgt von Krümmel, als am schlechtesten gerüstet dar.

Greenpeace kritisiert auch den schlechten formalen Zustand des RSK-Berichts. "Der Bericht ist sehr mangelhaft strukturiert, Texte und Nomenklatur uneinheitlich. So ist er nur schwer zu verstehen. Dass dahinter ein Vorsatz steckt, kann nicht ausgeschlossen werden", sagt Heinz Smital. "Die RSK läßt Ethik-Kommission, Regierung und Öffentlichkeit allein. Die Politik braucht aber praktikable Entscheidungsgrundlagen."

Quelle: Greenpeace e.V.

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