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Europas größter Bär von Prinz Liechtenstein abgeschossen

Archivmeldung vom 11.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Arthur war der größte Bär in Rumänien und möglicherweise in der Europäischen Union · Bild: Facebook/Agent Green / UM / Eigenes Werk
Arthur war der größte Bär in Rumänien und möglicherweise in der Europäischen Union · Bild: Facebook/Agent Green / UM / Eigenes Werk

Der größte Braunbär Rumäniens und wahrscheinlich der gesamten Europäischen Union wurde von Josef-Emanuel Leopold Marie von und zu Liechtenstein, einem in Österreich lebenden Fürsten, bei Háromszék in der Region Székelyföld (Szeklerland/Siebenbürgen) erlegt, berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa" unter Verweis auf die siebenbürgische Zeitung "Krónika" und "Magyar Nemzet".

Weiter berichtet das Magazin: "Eine Untersuchung der Umweltorganisationen Agent Green (Rumänien) und VGT (Österreich) ergab, dass der Prinz im März 7.000 Euro an das rumänische Umweltministerium zahlte, um eine Bärin zu abzuschießen, welche die Bauern in der Gemeinde Ozdola lange Zeit belästigt hatte.

Aber der Jäger bekam stattdessen einen männlichen Bären vor die Flinte, der tief im Wald lebte und sich nie in die Nähe bewohnter Gebiete gewagt hatte. Agent Green hatte den 17-jährigen Bären, der Artur heißt, schon seit einiger Zeit beobachtet. Die Körpermessungen am abgeschossenen Tier zeigen, dass der Prinz 593 Punkte von maximal 600 möglichen Punkten bei der Trophäenjagd erreicht hat. Dies ist ein Rekordwert.

Der rumänische Umweltminister Barna Tánczos äußerte sich diplomatisch zurückhaltend zu der Angelegenheit und erklärte, dass es äußerst schwierig sei, festzustellen, ob es sich bei dem vom Fürsten von Liechtenstein getöteten Bären um denjenigen handelt, für den er vom Umweltministerium eine Abschussgenehmigung erhalten hat. Der Leiter des Ministeriums sagte auch, dass eine Untersuchung des Falles eingeleitet worden sei.

Der Vorsitzende von Agent Green fand hingegen viel klarere Worte: „Ich frage mich, wie der Prinz es geschafft hat, die Bärin, die oft das Dorf heimgesucht hat, mit dem riesigen Männchen zu verwechseln, das tief im Wald lebte. Offensichtlich war der Prinz gar nicht gekommen, um das Problem der Einheimischen zu lösen, sondern um einen kapitalen Bären zu erlegen, ihn mit nach Hause zu nehmen und als Trophäe an die Wand zu hängen.“

Die Beschwerde der Einheimischen bestätigt im übrigen, dass der Prinz die lästige Bärin nicht verfolgt oder angeschossen hat, da sie weiterhin ungestört agiert.

Bärenabschuss in Siebenbürgen löste einen riesigen Sturm aus

Der Abschuss von Arthur, der als der größte Braunbär Europas galt, schlägt in Rumänien und anderswo weiterhin hohe Wellen. Umweltschützer, Tierfreunde und die überwältigende Mehrheit der Menschen, die sich auf verschiedenen Medienplattformen zu Wort melden, halten die Aktion des in Österreich lebenden Prinzen Emanuel von und zu Liechtenstein im Szeklerland für reine Trophäenwilderei.

Im Zuge des Skandals wurden bereits einige Bestimmungen des Gesetzes über den Abschuss von Wild, das in besiedelten Gebieten Schäden verursacht, geändert. Nach den neuen Regeln ist eine Abschussgenehmigung nur fünfzehn Tage gültig und das Wild darf nur von einem Mitarbeiter der Jagdgesellschaft, die den Abschuss beantragt hat, geschossen werden.

Barna Tánczos, der Umweltminister der rumänischen Regierung, sagte in einem Fernsehinterview, dass im vergangenen Jahr zwölf Menschen bei Bärenangriffen starben und 2019 neun, während in diesem Jahr bisher eine Person von einem Bären getötet wurde. Laut dem Minister, der vom siebenbürgischen Nachrichtenportal Masol.ro zitiert wurde, durfte Emanuel von und zu Liechtenstein, der Arthur erlegt hat, nicht alleine jagen und hätte von den Mitarbeitern der Jagdgesellschaft Ossola begleitet werden müssen. Tánczos betont:

Es wird untersucht, ob die Jagd speziell organisiert wurde, um Arthur oder einen anderen Bären zu erlegen.

Die Staatsanwaltschaft des Distrikts Covasna hat den Fall von der Polizei übernommen und ermittelt wegen des Verdachts auf Wilderei und unerlaubten Waffengebrauch. Laut einer gemeinsamen Erklärung von Agent Green und dem österreichischen VGT erschoss der Prinz das Männchen, das im tiefen Wald, weit weg von bewohnten Gebieten, lebte, obwohl er nur über eine Genehmigung des Umweltministeriums zum Abschuss eines Bärenweibchens, das Schäden in Hinterhofbetrieben verursachte, hatte.

In Rumänien gibt es mindestens 7.000 Braunbären. Die Föderation der Jagdverbände in Rumänien hat die zuständigen staatlichen Institutionen um eine Bewertung der Bärenpopulation in Rumänien im Hinblick auf eine wissenschaftliche Regelung der jährlichen Abschussquote gebeten.

Laut der rumänischen Politologin Alina Mungiu Pippidi könnten auch hochrangige Beamte an der Jagd des Prinzen in Rumänien beteiligt gewesen sein. Sie erwähnte, dass Liechtenstein eine Steueroase ist, und dass die Familie des Prinzen einen großen Investmentfonds und eine Bank in Rumänien besitzt. Sie erinnerte auch daran, dass der Verein unter der Leitung des Vaters des Prinzen den rumänischen Präsidenten Klaus Johannis geehrt hatte.

Quelle: Unser Mitteleuropa

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