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Alarmierende Studie: Löwen bald vom Aussterben bedroht

Archivmeldung vom 25.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Löwenjagd in Südafrika Bild: VIER PFOTEN
Löwenjagd in Südafrika Bild: VIER PFOTEN

Eine aktuelle Studie der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina bringt Alarmierendes zutage: Die afrikanische Löwenpopulation ist in den vergangenen 50 Jahren von fast 100.000 auf 35.000 Tiere gesunken. Der König der Tiere könnte damit bald als gefährdete Art gelten. Schuld daran ist neben der voranschreitenden Zerstörung des Lebensraums die Trophäenjagd auf Afrikas größte Raubkatzen. Das Reiseziel Südafrika boomt. Nicht nur für Naturliebhaber, auch für Jäger ist es ein Paradies. Abertausende Jagdtouristen aus Europa und den USA reisen jedes Jahr in die Region. Statt Fotos bringen sie ein Löwenfell als Souvenir mit nach Hause. Und die Nachfrage nach Löwen-Trophäen steigt stetig an.

Da sich die Nachfrage nicht nur mit wildlebenden Tieren decken lässt, blüht der Handel mit den Löwen in Südafrika. Geschätzte 5.000 Löwen leben in rund 160 südafrikanischen Zuchtfarmen, und ihr Leidensweg beginnt bereits kurz nach der Geburt. Drei Tage nach der Geburt trennen sie die Züchter von der Mutter, ziehen sie per Hand auf und vermieten die Jungtiere dann als Touristenattraktion. Sind sie dem Streichelalter entwachsen, werden sie in Zuchtprogramme aufgenommen und kommen auf die Abschussliste. Sie werden in enge Gehege gepfercht und über das Internet betuchten Trophäenjägern aus der ganzen Welt zum Abschuss angeboten. „Die Löwen werden für den Abschuss in ein umzäuntes Revier gebracht. Viele zeigen keine Scheu vor Menschen und laufen den Trophäenjägern förmlich vor die Flinte“, sagt Thomas Pietsch, Wildtierexperte von VIER PFOTEN. „Manche werden außerdem mit Medikamenten ruhig gestellt und mit Ködern angelockt, damit sich die Trophäenjäger noch nicht einmal anstrengen müssen, um sie zu töten.“ Schockierende Videoaufnahmen der Tierschutzorganisation belegen das grausige Geschäft mit den Zuchtlöwen, das als Canned Hunting oder auch Gatterjagd bezeichnet wird.

Auf Löwenjagd kann in Südafrika jeder gehen – ein Jagdschein oder nachgewiesene Jagderfahrung sind nicht nötig. VIER PFOTEN hat mehrfach getestet, wie leicht man getarnt als Jagdtourist über das Internet einen Löwen zum Töten bestellen kann. „Uns wurden von etlichen südafrikanischen Züchtern Löwen zum Abschuss angeboten“, erklärt Thomas Pietsch. „Es genügten einige wenige Anfragen per E-Mail, und schon hatten wir zahlreiche Löwen zur Auswahl. Männliche Löwen kosten je nach Alter, Größe und körperlichen Merkmalen wie der Mähnenfärbung von 10.000 bis 25.000 Euro oder mehr, Weibchen sind schon für 3.000 Euro zu haben.“

VIER PFOTEN kämpft seit Jahren international für ein Ende der Jagd auf in Gefangenschaft aufgezogene Löwen und betreibt seit 2008 im südafrikanischen Bethlehem den LIONSROCK, ein über zwölf Quadratkilometer großes Refugium für Großkatzen aus schlechten Haltungen. 80 Löwen aus Jagdfarmen, Zoos oder Privathaltung konnte die Tierschutzorganisation bislang retten und im LIONSROCK ein sicheres, artgerechtes Leben bieten.

Kenia, Botswana und Sambia haben bereits Konsequenzen aus dem drastischen Rückgang der Löwenpopulation gezogen und sich für ein Verbot der Trophäenjagd auf Großkatzen entschieden. „Wir fordern die südafrikanische Regierung auf, dieser Entscheidung zu folgen und den blutigen Sport sofort zu verbieten“, so Thomas Pietsch. „Denn die Gatterjagd ist nicht nur aus Tierschutzsicht fatal. Sie trägt zum Boom des Jagdtourismus bei und befördert so auch die Nachfrage nach wildlebenden Löwen – mit negativen Folgen für den Artenschutz: In Gefangenschaft aufgezogene Löwen können nicht mehr ausgewildert werden.“

Quelle: VIER PFOTEN

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