Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Papier-Konsum killt Wälder

Papier-Konsum killt Wälder

Archivmeldung vom 24.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich der internationalen Messe Paperworld in Frankfurt/Main warnt ROBIN WOOD vor den Folgen des viel zu hohen Papierkonsums in den Industrieländern.

Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, spannten AktivistInnen der Umweltorganisation zwischen Fahnenmasten vor dem Eingang zur Messe ein großes Transparent mit der Aufschrift "We have a dream -- Paperworld 100 % recycled". ROBIN WOOD fordert einen sparsameren Umgang mit Papier und den konsequenten Umstieg auf Recyclingpapier vor allem im Bürobereich.

Weltweit werden mehr als 338 Milliarden Tonnen Papier verbraucht, ein Viertel davon allein in Europa. Der Papierkonsum auf der Welt hat sich seit den sechziger Jahren mehr als vervierfacht. Vorhersagen vom "papierlosen Büro" im Computerzeitalter haben sich als falsch erwiesen.

Das Gegenteil ist der Fall: Der Papierkonsum wächst und wächst. Bereits heute landet fast jeder zweite, von der Holzindustrie irgendwo auf der Welt eingeschlagene Baum in der Papierproduktion.

Wozu dies führt, ist etwa in Indonesien zu beobachten. Dort ist der Regenwald bald gänzlich verschwunden. Allein die beiden international agierenden Zellstoffkonzerne APP und APRIL haben in Indonesien bereits mehr als eine Million Hektar Regenwald zerstört. Dabei machen sie nicht einmal vor den ökologisch besonders wertvollen und gesetzlich geschützten Torfwäldern halt. Fünf bis 15 Prozent der globalen Kohlendioxid-Emissionen führen Wissenschaftler der Universität München auf die Zerstörung der Torfwälder zurück.

Um Wälder und Klima zu schonen, muss der Papierverbrauch in den Industrieländern erheblich sinken. Außerdem müssen Papierindustrie und -handel mehr auf Recycling setzen. Dazu zählt, bessere Recyclingsysteme zu entwickeln, Produkte auf den Markt bringen, die sich möglichst einfach recyceln lassen und den Recyclinganteil in den Produkten kontinuierlich zu erhöhen. Unternehmen sollten Papiersparen und die Verwendung von Recyclingpapier fest in ihrer Unternehmenspolitik verankern. Dies alles wäre ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz. Denn für Recyclingpapier müssen keine Wälder vernichtet werden. Außerdem wird bei der Herstellung laut der Öko-Bilanz des Umweltbundesamtes für grafische Papiere deutlich weniger Energie verbraucht.

Der Umstieg auf Recyclingpapier im Office-Bereich ist einfach möglich, denn fast alle Papiere, die in Büros zum Einsatz kommen, sind in Recycling-Qualität zu haben. Recycling-Produkte sind aus ökologischer Sicht besser als Papiere aus Frischfaser-Zellstoff -- selbst dann, wenn der Zellstoff aus zertifizierter Forstwirtschaft stammt. Die meisten Zertifizierungssysteme werden, wie etwa das PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification), von der Forstwirtschaft dominiert und können ihre Öko-Versprechen nicht einlösen. Auch Frischfaser-Papiere mit dem Siegel des FSC (Forest Stewardship Council), das von vielen Umweltorganisationen unterstützt und kritisch begleitet wird, sind nicht empfehlenswert, wenn sie in direkter Konkurrenz zu Produkten aus Recyclingpapier stehen. Auf dem deutschen Markt sind Produkte mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" die umweltfreundlichsten und daher erste Wahl.

Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte vertan in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige