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Klimawandel zeigt mit Winterstürmen sein hässliches Gesicht

Archivmeldung vom 18.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die aktuellen Winterstürme liefern nach Einschätzung des WWF einen Vorgeschmack auf das Klima der Zukunft. "Wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, werden die Winter noch ungemütlicher", darauf wies der WWF bereits im vergangenen Jahr in seinem Report "Stormy Europe" hin.

Die Temperatur steige in Europa tendenziell an, dadurch werde das Wetter unbeständiger. Es müsse deshalb davon ausgegangen werden, dass sowohl die Zahl als auch die Stärke der europäischen Winterstürme in Zukunft erheblich zunehmen dürfte, wenn es nicht gelinge, den Ausstoß an Treibhausgasen entscheidend zu drosseln.

Dem WWF Report zufolge müssen sich besonders Großbritannien und die Niederlande auf heftige Orkane einstellen. Die Klimamodelle rechnen hier mit einer Zunahme der Winterstürme um bis zu 25 Prozent. Auch Deutschland bleibt von den klimatischen Veränderungen nicht verschont. Die Wahrscheinlichkeit, dass schwere Stürme zuschlagen, steigt vor allem an der Küste um etwa zehn Prozent. Betroffen wären wichtige Häfen wie Hamburg und Bremerhaven und touristische Regionen, etwa die Nordseeinsel Sylt.

Besonders gravierend dürfte sich die prognostizierte Zunahme der Windgeschwindigkeiten von bis zu 16 Prozent auswirken "Mit der Windgeschwindigkeit steigt die Zerstörungskraft der Orkane. Schon ein geringfügiger Anstieg der Spitzengeschwindigkeiten kann zu einer Vervielfachung der Schäden führen", erläutert Matthias Kopp, Klimaexperte beim WWF Deutschland. "Stürme wie "Lothar", der 1999 in Baden-Württemberg eine Spur der Verwüstung hinterließ, liefern einen Vorgeschmack auf das, was uns erwartet, wenn wir beim Klimaschutz scheitern."

Das WWF-Szenario zeigt, was passiert, wenn es nicht gelingt, den Treibhausgasausstoß weltweit entscheidend zu verringern. Es legt einen etwa doppelt so hohen Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre (771ppm) zugrunde wie heute und beruht auf der Annnahme, das weiter so gewirtschaftet wird wie bisher. Dann wäre bis zum Ende des Jahrhunderts mit einem Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur von drei bis vier Grad zu rechnen. "Wir müssen mehr tun, damit dieses Schreckensszenario nicht eintritt", betont Matthias Kopp. Noch bestehe die Chance, die Auswirkungen des Klimawandels durch eine konsequente Politik zu mildern. Mit der Übernahme der EU-Präsidentschaft steht die Bundesregierung hier besonders in der Verantwortung. Die bisherigen Signale, etwa in der gestrigen Antrittsrede von Bundeskanzlerin Merkel, seien nach wie vor der Schwere der Herausforderung nicht angemessen. Ein klares Bekenntnis, den Ausstoß an Treibhausgase in der EU bis 2020 um 30 Prozent sei ein überfälliger Impuls den die internationale Klimapolitik jetzt brauche.

Quelle: Pressemitteilung WWF

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