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Neue Großkatzenart entdeckt

Archivmeldung vom 15.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: WWF-Canon / Alain Compost
Bild: WWF-Canon / Alain Compost

US-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der auf den indonesischen Inseln Borneo und Sumatra beheimatete Nebelparder eine eigenständige Art ist. Die scheue, von den Einheimischen "Baumtiger" genannte Großkatze war bislang einer Art zugeordnet worden, deren Verbreitungsgebiet sich von Indien bis Borneo erstreckt.

Der WWF schätzt, dass auf Borneo zwischen 5.000 und 11.000 und auf Sumatra zwischen 3.000 und 7.000 Nebelparder in den Regenwäldern leben.

Nach Angaben der Forscher ist der Unterschied zwischen Borneo- und Festland-Nebelparder so groß wie der zwischen Tiger und Löwe. Wahrscheinlich hätten sich die Borneo-Nebelparder vor rund 1,4 Millionen Jahren von der Festland-Population getrennt. Genetischen Analysen zufolge unterscheidet sich die DNA der beiden Arten in gut vierzig Details. Auch in der Fellzeichnung gibt es für Experten deutlich erkennbare Unterschiede. WWF-Artenschützer Markus Radday: "Der Borneo-Nebelparder hat dunklere Wölkchen auf dem Fell, das auch insgesamt dunkler ist, und einen durchgehenden doppelten Aalstrich."

Das Tier mit dem nun offiziellen Namen Neofelis diardi ist der Wissenschaft bereits seit 1821 bekannt. "Trotzdem ist es nicht überraschend, dass die Unterschiede bislang niemandem aufgefallen sind", meint WWF-Experte Radday. "Der Nebelparder ist nachtaktiv und äußerst gut getarnt, und so bekommen ihn selbst erfahrene Forscher nur selten zu Gesicht." Der Nebelparder ist das größte Raubtier Borneos, dessen Eckzähne in Relation zu seinem Körper die größten einer Katzenart überhaupt sind.

Borneo entpuppt sich immer wieder als Schatzkiste der Natur: Erst vor wenigen Wochen listete eine Studie des WWF 52 neue Tier- und Pflanzenarten auf, die binnen eines Jahres auf Borneo entdeckt worden waren. "Diese Zahl ist überwältigend", so Radday. "Wir müssen den Regenwald-Kahlschlag sofort stoppen, sonst geht uns dieses weitgehend unerforschte Paradies für immer verloren."

Auf Borneo werden jedes Jahr 13.000 Quadratkilometer Regenwald zerstört, alle 20 Sekunden verschwindet eine Waldfläche von der Größe eines Fußballfeldes. Der WWF kämpft gegen den Regenwaldschwund und berät die drei Borneo-Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei beim Schutz eines 220.000 Quadratkilometer großen Gebiets im Herzen der Insel.

Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland

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