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Greenpeace ruft McAllister zur Castor-Absage auf

Archivmeldung vom 11.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Greenpeace-Kletterer protestieren an der Fassade des Bundesumweltministeriums gegen den bevorstehenden Castortransport Bild: : © Greenpeace
Greenpeace-Kletterer protestieren an der Fassade des Bundesumweltministeriums gegen den bevorstehenden Castortransport Bild: : © Greenpeace

Gegen den von der niedersächsischen Landesregierung genehmigten Castortransport ins Atommüll-Zwischenlager Gorleben protestieren Greenpeace-Aktivisten heute am Bundesumweltministerium. "McAllister: Ausstieg aus Gorleben. Castor absagen!" steht auf dem sechs Meter breiten und fünf Meter hohen Banner, das die Kletterer an der Fassade des Ministeriums befestigt haben.

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) nimmt in Berlin an einem Gespräch zur Atommüll-Endlagerung bei Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) teil. Seine Landesregierung hatte trotz ungeklärter Manipulationsvorwürfe mit  falschen Strahlenwerten am Zwischenlager Gorleben dem diesjährigen Castortransport zugestimmt. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) konnte bei einem gestrigen Gespräch mit Greenpeace die Vorwürfe nicht ausräumen. Sander bestätigte Greenpeace vielmehr in dem Verdacht, Werte gezielt manipuliert zu haben.

Der Castor darf nicht rollen: Strahlung am Zwischenlager Gorleben zu hoch

"Das Zwischenlager Gorleben darf für weiteren Atommüll nicht genutzt werden. Sagen Sie den illegalen und gefährlichen Castortransport ab", fordert Tobias Münchmeyer, Atomexperte bei Greenpeace, von McAllister. Die unabhängige Umweltschutzorganisation hatte Ende Oktober nachgewiesen, dass die vom Land Niedersachsen angestellten Berechnungen der jährlichen Strahlendosis am Zwischenlager Gorleben fehlerhaft sind. Der zulässige Jahresgrenzwert für austretende Radioaktivität von 0,3 Millisievert wird nach der Greenpeace-Analyse bis Jahresende überschritten. Daher dürfte in Gorleben kein weiterer Atommüll eingelagert werden.

Greenpeace deckte drei Fehler auf, die das niedersächsische Umweltministerium (NMU) bei der Bewertung der Strahlenmessung am Zwischenlager gemacht hat. Umweltminister Sander hat die Messdaten zweier Behörden kombiniert und dabei willkürlich für das erste Halbjahr 2011 einen erhöhten Wert für die natürlich vorkommende Neutronenstrahlung angesetzt. Der gemessene Gammawert wurde nachträglich verändert und für das zweite Halbjahr auf Null gesetzt. Das NMU kam anschließend zu einer niedrigeren jährlichen Strahlendosis.

"Übernehmen Sie Verantwortung, Gorleben darf kein Endlager werden"

Bislang existiert in Deutschland kein Endlager für hochradioaktiven Müll. 97 Castoren aus der französischen Wiederaufarbeitung werden derzeit im Gorlebener Zwischenlager verwahrt. "Setzen Sie sich für den Ausschluss von Gorleben aus der Endlagersuche ein, Herr McAllister. Ein geologisch ungeeigneter Standort in Ihrem Bundesland darf nicht zum Endlager werden", so Münchmeyer. Unter dem Salzstock liegt das größte Erdgasvorkommen Deutschlands, darin gibt es bereits Laugenvorkommen. Ein sicherer Einschluss radioaktiver Stoffe kann nicht gewährleistet werden. Am 24. November soll der Transport von elf Castorbehältern aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Wendland starten. Jeder Castor beinhaltet vier Mal soviel Radioaktivität wie bei dem Super-GAU in Fukushima in die Umwelt gelangt ist.

Quelle: Greenpeace e.V. (ots)

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