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MDR-exakt: Giftschlammgrube von Brüchau undicht

Archivmeldung vom 06.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Aus der Giftschlamm-Grube von Brüchau, dem sogenannten Silbersee in Sachsen-Anhalt, treten Schadstoffe aus. Chlorid, Radium und Quecksilber wurden im Grundwasser nachgewiesen. Die Grube ist nicht dicht, so Recherchen des MDR-Magazins "exakt".

Bestätigt wurde das auch durch einen Laborversuch an der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK). Der Deponiebauexperte Prof. Said Al-Akel hält die Bodenbeschaffenheit der isolierenden Lehmschicht unter der Deponie für problematisch. Bei Kontakt mit Säuren, die in großen Mengen vorhanden sind, entstünden in dem kalkhaltigen Lehm Hohlräume. "Diese Hohlräume tragen dazu bei, dass kontaminiertes Wasser aus dem Deponiekörper entweichen kann. Das heißt: die Grube ist nicht dicht", sagte Prof. Said Al-Akel "MDR-exakt".

Die Bergbaubehörde bestätigte gegenüber "exakt", dass Schadstoffe ins Grundwasser eintreten. Kurt Schnieber, Präsident des Landesamtes für Geologie und Bergwesen in Halle, hält die Mengen aber für unbedenklich, weil in der Nähe der Grube kein Trinkwasser gewonnen würde.

Für die Anwohner ist das inakzeptabel. Sie befürchten weitere Umweltschäden und fordern eine weitreichende Sanierung der Deponie. Der Betreiber der Grube, die ENGIE E&P Deutschland GmbH (vormals GDF Suez), favorisiert dagegen ein preiswerteres Sanierungskonzept: das toxische Wasser abpumpen und die Oberfläche versiegeln. Die festen Giftstoffe würden in der Grube bleiben.

In die ehemalige Lehmkuhle wurden über 40 Jahre lang giftige Abwässer und Schlämme aus dem Bergbau und Sondermüll aus Chemiebetrieben der DDR verklappt. Unter anderem 250 Tonnen metallisches Quecksilber, 9000 Tonnen Säuren und 1400 Kilogramm Arsenstoffe.

Quelle: MDR (ots)

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