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Klima-PR von Vattenfall ist unglaubwürdig

Archivmeldung vom 18.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

AktivistInnen von ROBIN WOOD demonstrieren heute Vormittag gegen die Klima-PR-Veranstaltung, die der schwedische Energiekonzern Vattenfall gemeinsam mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin abhält. Drei Aktivisten sind auf Fahnenmasten vor dem Gebäude geklettert und haben dort ein Transparent aufgespannt.

Darauf steht auf Deutsch und Schwedisch der Slogan "Vattenfall - Als Klimakiller top, im Umweltschutz ein Flop". ROBIN WOOD kritisiert, dass die Bundesregierung mit dem Vattenfall-Chef Lars Josefsson den Repräsentanten eines der klimaschädlichsten Unternehmen weltweit zum Klimaschutz-Berater der Bundesregierung gemacht hat. Ein Umdenken bei dem Konzern ist -- trotz der erdrückenden Fakten zu den Auswirkungen des Klimawandels - nicht erkennbar. Vattenfall setzt weiterhin voll auf die extrem klimaschädliche Braunkohleverstromung und plant den Bau neuer Kohlekraftwerke.

Vattenfall ist weltweit der drittgrößte Emittent des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2). Die Vattenfall-Kraftwerke in Deutschland haben im Jahr 2004 über 70 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen. Das war etwa ein Fünftel aller Emissionen der gesamten Energiewirtschaft in Deutschland im gleichen Jahr.

In Ostdeutschland betreibt der schwedische Konzern zurzeit vier Braunkohletagebaue und vier Braunkohlekraftwerke. Bis 2012 will Vattenfall einen weiteren Braunkohleblock in Boxberg sowie Steinkohlekraftwerke in Hamburg und Berlin bauen. Diese Kraftwerke werden das Klima mindestens 40 Jahre lang unnötig und massiv belasten, denn ein Braunkohlekraftwerk produziert je erzeugter Kilowattstunde Strom knapp dreimal soviel Kohlendioxid wie ein Erdgaskraftwerk.

Daran wird die neue, noch zu entwickelnde Technik, das bei der Verbrennung der Kohle entstehende CO2 abzutrennen und unterirdisch zu lagern, vorerst nichts ändern. Vattenfall hält einen kommerziellen Einsatz eines solchen CO2-Abscheideverfahrens in 15 bis 20 Jahren für realistisch. Noch sind allerdings etliche Probleme ungelöst: Das abgeschiedene, verflüssigte Gas muss für lange Zeiträume sicher von der Atmosphäre abgeschlossen werden. Geeignete erkundete Lagerstätten dafür gibt es noch nicht. Ungeklärt ist ebenfalls, wie das Gas über weite Strecken zu den Lagerstätten, etwa leeren Öl- oder Gasfeldern transportiert werden soll. Zudem sinkt der Wirkungsgrad eines Kraftwerkes durch die Abtrennung des CO2, so dass für eine gleich bleibende Strommenge bis zu 40 Prozent mehr Brennstoff eingesetzt werden müsste. Die Landschaftszerstörung durch den Kohleabbau würde also in großem Maßstab weitergehen.

"Wir müssen jetzt mit dem Klimaschutz anfangen, anstatt auf unsichere Forschungserfolge in den nächsten Jahrzehnten zu hoffen. Vattenfall hat als einer der größten Verschmutzer dafür eine erhebliche Verantwortung.

Dieser Verantwortung wird der Konzern nur gerecht, wenn er zu einer Energiewende bereit ist und endlich massiv in die erneuerbaren Energien und in Gas- statt Kohlekraftwerke investiert ", sagt Bettina Dannheim, Energiereferentin bei ROBIN WOOD.

Ein erster, wichtiger Schritt wäre es, wenn Vattenfall auf den geplanten Ausbau der Braunkohletagebaue in der Lausitz verzichten würde.

Insbesondere fordert ROBIN WOOD von Vattenfall, die Lacomaer Teichlandschaft zu erhalten. Dabei handelt es sich um ein ökologisch besonders wertvolles FFH-Gebiet bei Cottbus in Brandenburg. Vattenfall hätte das Gebiet inzwischen schon zerstört, wenn nicht die GRÜNE LIGA - unterstützt von ROBIN WOOD und anderen Umweltorganisationen - dagegen Klage eingereicht hätte.

KundInnen von Vattenfall, die die gefährliche Klimakiller- und Atompolitik des Konzerns nicht gutheißen, haben eine wirkungsvolle Möglichkeit, dies deutlich zu machen: Einfach zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln!

Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD

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