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Recyclingfähigkeit des Getränkekartons steigt auf deutlich über 90 Prozent

Archivmeldung vom 29.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Palurec-Eröffnung mit (v.l.) Stephen Naumann (Elopak), Robert Kummer (SIG Combibloc) und Stephan Karl (Tetra Pak) /  Bild: Fachverband Kartonverpackung für Fotograf: Fachverband Kartonverpackung für
Palurec-Eröffnung mit (v.l.) Stephen Naumann (Elopak), Robert Kummer (SIG Combibloc) und Stephan Karl (Tetra Pak) / Bild: Fachverband Kartonverpackung für Fotograf: Fachverband Kartonverpackung für

Mit der Eröffnung der Recyclinganlage der Palurec GmbH ist den Herstellern von Getränkekartons ein entscheidender Schritt bei der Rückgewinnung der Kunststoff- und Aluminiumanteile ihrer Verpackungen gelungen. Der Getränkekarton erreiche dadurch eine hochgradige Recyclingfähigkeit von deutlich über 90 Prozent, erklärte Palurec-Geschäftsführer Andreas Henn im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung vor rund 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Es sei die erste Anlage ihrer Art in Deutschland, die mit einem mechanisch-physikalischen Verfahren marktfähige Rezyklate aus diesem Materialgemisch herstelle. Trennmedium sei ausschließlich Wasser, Lösemittel würden nicht eingesetzt. Acht Millionen Euro haben die drei Hersteller Tetra Pak GmbH, SIG Combibloc GmbH und Elopak GmbH in die 18.000 Tonnen-Anlage in der Nähe von Köln investiert.

Neuartiges Anlagenkonzept

Die Palurec bekommt ihren Rohstoff von Papierfabriken, die den Faseranteil des Getränkekartons insbesondere zur Herstellung hochwertiger Wellpappen-Rohpapiere nutzen. Dabei fällt als Produktionsrest ein Mix aus verschiedenen Kunststoffen und Aluminium an. Dieser wurde bislang hauptsächlich in Zementfabriken als emissionsarmer Brennstoff genutzt. Es handelt sich dabei vor allem um dünne PE-Aluminiumfolien und HDPE-Verschlüsse. Dazu kommen Fremdstoffe, die bei der automatischen Sortierung der gelben Säcke und Tonnen nicht vollständig abgetrennt werden konnten und die Recyclingtechnik vor besondere Herausforderungen stellen. Ziel sei daher gewesen, mit effizienten und bewährten Technologien zu arbeiten und bewusst auf hoch anspruchsvolle Prozesse zu verzichten, so Henn: "In unserem Anlagenkonzept können wir auf erfolgreich in der Praxis erprobte Aggregate aus der Kunststoffaufbereitung zurückgreifen."

Recycling nicht ausschließlich anderen überlassen

Auf die Frage, was Tetra Pak, SIG Combibloc und Elopak veranlasst hat, mit einer eigenen Anlage ins Recycling einzusteigen, antwortete der Vorsitzende des Branchenverbandes FKN, Robert Kummer: "In den letzten 25 Jahren hat es mehrere Unternehmen aus der Recyclingbranche gegeben, die sich daran versucht haben. Nach einiger Zeit sind sie allerdings wieder ausgestiegen. Technische, aber vor allem wirtschaftliche Gründe spielten dabei eine Rolle".

Auch derzeit könne man beobachten, dass zwar viele Unternehmen beim Kunststoffrecycling bereits einen Gang eingelegt hätten, aufgrund der unsicheren Marktlage aber noch auf der Kupplung stünden: "Der europäische Green Deal und das Verpackungsgesetz zeigen aber bereits Wirkung. Die Nachfrage nach Rezyklaten wächst. Insofern sind wir überzeugt davon, dass die Entscheidung, die wir vor drei Jahren getroffen haben, richtig war, das Recycling unserer Verpackungen nicht ausschließlich anderen zu überlassen, sondern selbst Verantwortung zu übernehmen", so Kummer.

In einer Video-Botschaft begrüßte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser das Engagement der Hersteller: "Es ist beeindruckend und verdient meinen großen Respekt." Der Präsident des Naturschutzbund Deutschland (NABU) Jörg-Andreas Krüger sagte: "Zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz unseres Klimas ist die Kreislaufwirtschaft ein zentraler Hebel. Wenn in Zukunft auch Kunststoff und Aluminium aus dem Getränkekarton in neuen Produkten verarbeitet werden können, ist das ein wichtiger Schritt in Richtung Umweltschutz".

Quelle: Fachverband Kartonverpackung für flüssige Nahrungsmittel e.V. (ots)

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