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Kopenhagener Klimakonferenz: Fundamente des Waldschutzes bedroht

Archivmeldung vom 11.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Oliver Brunner / PIXELIO
Bild: Oliver Brunner / PIXELIO

"Alarmierende Nachrichten beim Thema Waldschutz sickern durch die verschlossenen Türen der Verhandlungsräume", sagt Raja Jarrah, CARE-Experte zu REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation). "Denn der momentan in Kopenhagen entworfene Verhandlungstext zu REDD beinhaltet keine Zielvereinbarungen, um die Abholzung der Wälder aufzuhalten", so Jarrah weiter.

Die Woche begann zuerst erfolgreich für den Teil der Kopenhagener Klima-Verhandlungen, der sich mit REDD befasst. "Doch nun sieht die Sache anders aus", sagt Jarrah. "Man kann REDD nicht als Erfolg in Kopenhagen verbuchen, wenn dieser Mechanismus keine Ziele zum Waldschutz und somit einen Anteil zur Verringerung der Treibhausgasemissionen enthält." Jarrah weist darauf hin, dass die Industrieländer noch immer zögerlich seien, langfristige Finanzhilfen gegen den Klimawandel zuzusagen. "Entwicklungsländer fragen sich nun, wie sie gleichzeitig ihre Anpassung an die Folgen des Klimawandels und den Schutz ihrer Wälder bezahlen sollen", so Raja Jarrah weiter. "Sie brauchen dafür das Geld der Industrieländer, die für den Klimawandel verantwortlich sind." Der aktuelle Prozess könne jedoch laut CARE und dem Accra-Gremium, CAREs Partnernetzwerk von mehr als 50 Waldschutz-Organisationen, die Fundamente eines nachhaltigen REDD-Mechanismus zum Einstürzen bringen.

Das Ziel von REDD ist es, Wälder zu schützen sowie lokale Gemeinden und indigene Völker dafür zu entlohnen, dass sie mit ihren natürlichen Ressourcen schonend umgehen. Doch laut Jarrah gebe es derzeit Gerüchte, dass manche Regierungsdelegationen die Rechte der lokalen Bevölkerung schwächen und die relevanten Absätze im Verhandlungstext verwässern wollen. "Kein Programm zum Waldschutz wird erfolgreich sein, wenn es nicht die Rechte der Menschen schützt, deren Leben vom Wald abhängig ist", sagt Samuel Nnah, vom Zentrum für Umwelt und Entwicklung in Kamerun, ein Mitglied beim Accra-Gremium.

"Wenn diese Punkte nicht vorhanden sind, dann können wir auch auf den ganzen REDD-Mechanismus verzichten", schlussfolgert Jarrah. "Ich befürchte allerdings, dass der Text zu REDD am Ende der Kopenhagen-Konferenz als Erfolg verkauft wird, nur um den Mangel an Forschritt bei den anderen Themen zu kaschieren. Damit wird REDD dann 'grün' gewaschen."

Quelle: CARE

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