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Deutschland will Bergung von Atommüll aus dem Ärmelkanal prüfen lassen

Archivmeldung vom 18.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ärmelkanal, Satellitenbild
Ärmelkanal, Satellitenbild

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Bundesumweltministerium will in "einer genauen Nutzen-Risiko-Abwägung" untersuchen lassen, ob eine Bergung von Atommüll aus dem Ärmelkanal sinnvoll ist. Das meldet heute das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" auf seiner Homepage. "Report Mainz" hatte bereits 2011 über die Versenkung der Atommüllfässer berichtet. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser vom Bundesumweltministerium antwortete gestern im Deutschen Bundestag auf eine mündliche Anfrage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (B'90/Die Grünen): "Für uns ist entscheidend, ob es einen potenziellen Nutzen gibt, was die Hebung der Fässer angeht, und ob dieser potenzielle Nutzen wesentlich größer als der Aufwand ist und ob vor allen Dingen (...) die Gefahr einer Kontamination durch teilintakte Fässer oder Fässer besteht, die bei der Bergung beschädigt werden können."

Ursula Heinen-Esser kündigte in ihrer Antwort dem Bundestag gegenüber an, diese Frage bei der OSPAR auf die Tagesordnung zu setzen. Die OSPAR ist eine internationale Regierungsorganisation zum Schutz des Nordostatlantiks, der auch Deutschland angehört. Ursula Heinen-Esser sagte, Deutschland habe bei der OSPAR einen "Bericht über die Versenkung von Atommüll im Meer angefordert". Auf Anfrage von "Report Mainz" teilte das Bundesumweltministerium heute mit, es erwarte diesen Bericht für Anfang 2014. Die letzten wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden, dem Ministerium zufolge, vor zwei Jahrzehnten gewonnen.

Stephan Lutter vom Internationalen WWF-Zentrum für Meeresschutz sieht in den Atommüllfässern eine unkalkulierbare Gefahr: Wissenschaftler seien sich einig, dass die radioaktiven Stoffe sich in den Nahrungsketten massiv anreichern können: "An den Spitzen der Nahrungsketten, also wo Meeressäuger dann Fische gefressen haben - sind zum Teil - vor den schottischen Küsten Technetiumwerte aufgetreten, die die Grenzwerte für einen Nukleararbeiter überschreiten würden." Lutter ist seit Jahren Beobachter der OSPAR-Konferenzen. Der WWF-Meeresexperte fordert, "dass die Bundesregierung, aber auch die anderen Regierungen, die dort eben für die Verklappung verantwortlich sind, jetzt nachmessen und schleunigst nachsehen, was dort passiert, in welchem Zustand die Fässern sind, ob Stoffe bereits austreten und in die Nordsee verdriftet werden."

Quelle: SWR - Das Erste (ots)

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