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Kollisionsgefahr von Tankern durch feste Fehmarnbeltquerung

Archivmeldung vom 14.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der NABU sieht im Bau einer festen Fehmarnbeltquerung ein massives Tankerkollisionsrisiko für die Ostsee. Ein jetzt zehn Kilometer breiter Schiffskorridor würde auf - je nach Bauart der Brücke - eine 1,6 Kilometer breite Durchfahrt oder zwei 700 Meter breite Passagen gestaucht werden. Das hätte im Falle einer Havarie unabschätzbare Folgen für Umwelt und Tourismus.

"Die Ostsee ist eine der meist befahrenen Wasserstraßen der Welt und international als PSSA-Region (Particularly Sensitive Sea Area), also als ein äußerst sensibles Meeresgebiet anerkannt. Eine einzige Havarie durch zusätzliche Hindernisse wie Brückenpfeiler verursacht, wird das einzigartige Ökosystem Ostsee auf Jahre verseuchen", warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Rund 60.000 Tanker fahren jährlich mit eigenem Diesel und oftmals zusätzlicher Ölfracht vollgepumpt durch die nautisch anspruchsvolle Passage.

Darüber hinaus sind die im Umweltkonsultationsverfahren des Bundesverkehrsministeriums selbst gestellten Aufgaben wie Analyse des Schiffsverkehrs, Vorhersage des zukünftigen Aufkommens bis 2030, förmliche Sicherheitsbewertung und Simulationsuntersuchung zur Verkehrsführung bisher nur unzureichend abgearbeitet worden. "Dabei wird von der Landesregierung in Person von Wirtschaftsminister Austermann so getan, als wäre bereits alles in Sack und Tüten", so Tschimpke. Den mit dem gesteigerten Havarierisiko verbundenen Gefährdungen für Mensch und Umwelt sei jedoch kaum Beachtung geschenkt worden. Auch wurden mögliche Folgekosten für eine adäquate Sicherung des Schifffahrtsweges in Millionenhöhe bewusst nicht in die Planung eingerechnet. "Auf diesem Wege lässt sich keine seriöse verantwortungsvolle politische Entscheidung fällen, zumal ein reibungslos funktionierendes und ausbaufähiges Fährensystem zwischen Deutschland und Dänemark besteht", so Tschimpke.

Bis Ende Juni müssen Deutsche und Dänen ihren Bedarf für das mindestens 5,5 Milliarden teure Verkehrsprojekt, welches durch Staatsgarantien abgesichert werden soll, in Brüssel angemeldet haben. Der NABU ermuntert die Bundesregierung, das Projekt wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit und massiver ökologischer Bedenken endgültig zu den Akten zu legen.

Quelle: Pressemitteilung NABU

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