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NABU: Zehntausende Meerestiere vor Neuseelands Küsten in Gefahr

Archivmeldung vom 21.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge von Neuseeland
Flagge von Neuseeland

Seit zwei Wochen kämpfen die Rettungskräfte gegen die Ölkatastrophe vor der Küste Neuseelands. Die bisherigen Auswirkungen sind verheerend: Hunderte Tonnen giftiges Schweröl strömten ins Meer, mehr als 1.300 Seevögel sind bereits verendet. 800 Säcke mit ölverklebtem Sand wurden von den Stränden entfernt, etwa 90 der geladenen Container sind inzwischen ins Meer gestürzt, einige davon enthalten giftige Chemikalien.

"Das Unglück zeigt auch wieder einmal, wie unverantwortlich es ist, Schweröl statt Schiffsdiesel als Schiffstreibstoff einzusetzen. Neben dem gravierenden Schadstoffausstoß droht mit jeder Havarie der Super-Gau auf See", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. In der Nacht des 5. Oktober lief das 236 Meter lange Containerschiff "Rena" in der Bay of Plenty auf ein Riff auf und droht zu zerbrechen. Noch immer befinden sich bis zu 1.200 Tonnen Öl an Bord.

Die Bay of Plenty und die angrenzenden Gewässer um das Meeresschutzgebiet "Mayor Island Marine Reserve" sind ein wahres Tierparadies. Jedes Jahr kommen hunderte Wale in die Bucht, darunter die in Neuseeland gefährdeten Schwertwale, Schnabelwale und auch Blauwale mit ihren Kälbern. In der Gegend leben Seehunde, Zwergpinguine und zehntausende Seevögel, darunter Lummensturmvögel, Tölpel und Sturmtaucher. Die Küstengewässer Neuseelands sind außerdem die Heimat der letzten 100 Maui-Delfine, der seltensten Meeresdelfine der Welt. Wäre das Unglück an der Westküste der Insel passiert, hätte es auf einen Schlag eine ganze Tierart ausrotten können.

"Wie sich ein solches Schiffsunglück auf die deutsche Küste auswirken würde, ist kaum vorstellbar", sagte NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. Im Herbst rasten Millionen Zugvögel im deutschen Wattenmeer und an der Ostseeküste. Gleichzeitig gehören die Nord- und Ostsee zu den am dichtesten befahrenen Meeresregionen der Welt. "Wir fordern auch für die deutschen Gewässer eine Verbesserung der Schiffssicherheit. Dazu gehören größere Kapazitäten bei den Hochseeschleppern, eine Lotsenpflicht in gefährlichen Passagen und eine lückenlose Überwachung der Schifffahrt über automatisierte Systeme", so Detloff.

In Neuseeland ruht die Hoffnung jetzt auf den Experten des Bergungsschiffes "Awanuia", welches das Schweröl aus den Tanks des Havaristen abpumpen soll. Fehlende Ausrüstung und stürmisches Wetter haben die Rettungsoperation zunächst verzögert, jetzt wurden sie wieder aufgenommen. Außerdem stehen neben der Armee 6000 freiwillige Helfer bereit, darunter auch der neuseeländische Birdlife-Partner Forest and Bird. Sie entfernen das Öl von den Sandstränden und reinigen ölverschmierte Vögel. So konnten auch 46 der vom Aussterben bedrohten Maoriregenpfeifer in Sicherheit gebracht werden, von denen es weltweit nur noch knapp 1.500 Tiere gibt.

Quelle: NABU (ots)

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