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Schon wieder acht Nashörner in Südafrika abgeschlachtet

Archivmeldung vom 19.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mutter mit Jungtier.
Mutter mit Jungtier.

Foto: Harald Zimmer
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die brutale Tötung von acht Nashörnern am vergangenen Wochenende in Südafrika folgte direkt auf vier Beschlagnahmungen von illegalem Elfenbein in Rekordhöhe. Dies beweist erneut, welchen unerbittlichen Anschlägen afrikanische Wildtiere aus Profitgier ausgesetzt sind. Die acht Nashörner – sieben ausgewachsene Tiere und ein Kalb – wurden erschossen, mit Macheten verletzt und entfernten Hörnern auf einer Farm in der nordwestlichen Provinz von Südafrika aufgefunden. Erschreckenderweise wurden den Tieren auch Augen und Ohren und einem der Weibchen sogar die Genitalien entfernt.

Die neuesten Massaker lassen die Zahl der in Südafrika getöteten Nashörner auf 558 in diesem Jahr ansteigen. 2011 waren es 448 und im Jahr 2010 333 Tiere. In der letzten Woche verhängten die südafrikanischen Gerichte die bisher schwerste Strafe für Verbrechen an Wildtieren – ein Thailänder wurde wegen Handels mit Nashorn zu 40 Jahren Haft verurteilt.

„Das Töten von Nashörnern wegen ihres Horns ist ein komplexes Problem, bei dem traditionelle und kulturelle Werte als Rechtfertigung für kommerzielle Ausbeutung missbraucht werden”, sagt Jason Bell, Leiter des IFAW-Südafrika und Direktor der Elefantenkampagne des IFAW (www.ifaw.org). „Seien es Elefanten und Elfenbein, Tiger und ihre Körperteile, Nashörner und ihre Hörner, das Ergebnis ist dasselbe – Profit. Und dieser Profit wird auf brutalste Weise von Syndikaten des organisierten Verbrechens durchgesetzt, die bei der Verfolgung ihrer Ziele keine Skrupel kennen.“

Im letzten Monat beschlagnahmten Zollbeamte vier große Lieferungen Elfenbein – in Dubai, Tanzania und zwei in Hong Kong (eine davon letzten Freitag), wo über fünf Tonnen geschmuggelten Elfenbeins seit Ende Oktober konfisziert wurden.

Bell sagte, die letzten 24 Monate seien für Elefanten und Nashörner die tödlichsten aller Zeiten gewesen.

„Im Jahr 2011 griffen Behörden insgesamt 24,3 Tonnen illegalen Elfenbeins auf – die größte Menge in 23 Jahren – und im ersten Quartal 2012 töteten Wilderer in Kamerun geschätzte 650 Elefanten wegen ihres Elfenbeins. Die Zahl der in Südafrika gewilderten Nashörner wächst und wächst. 2012 sind es bereits doppelt so viele wie vor zwei Jahren. Die meisten wurden im Krüger Nationalpark getötet, zweifelsfrei dem am besten gesicherten Lebensraum”, so Bell.

Der größte Markt für Nashorn ist China, wo es überwiegend für die Herstellung der traditionellen chinesischen Medizin genutzt wird. Laut Bell gab es eine starke Lobby in Südafrika, zu der auch die Nationalparkbehörden gehörten, die für die Wiedereinführung eines legalen, regulierten Handels mit Rhinozeroshorn plädierten. Ihre Argumentation war, dass ein kontrollierter Handel die Nachfrage stillen würde und somit zu einem Rückgang der Wilderei führen würde.

„Wenn man bedenkt, dass China als größter Konsument von Nashorn die am schnellsten wachsende Wirtschaft weltweit ist, erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass ein regulierter Handel jemals die Nachfrage befriedigen kann“, so Bell weiter. „Es braucht einen globalen Wertewandel. Druck muss auf die Abnehmerländer ausgeübt werden, damit sie ihre Märkte schließen. Das Töten von Nashörnern und Elefanten wird erst enden, wenn es keine Nachfrage mehr nach ihren Produkten gibt.“

Quelle: IFAW - Internationaler Tierschutz-Fonds

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