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EU-Projekt untersucht Biomüll als Stromquelle

Archivmeldung vom 30.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke untersucht Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen. Bild: privat
Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke untersucht Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen. Bild: privat

Ob Kompost und Biomüll auch als Stromquelle sinnvoll genutzt werden kann, soll ein internationales Forschungsprojekt klären. Das internationale Verbundprojekt Household Participation in Waste Management startet kommende Woche im polnischen Stettin. Greifswalder Wirtschaftswissenschaftler wollen in Kooperation mit der Stadtverwaltung Greifswald sowie neun weiteren Partnern aus Schweden, Deutschland, Russland und Polen für eine verstärkte Verwertung von Material und Energie aus dem Hausabfall sorgen.

"Dass aus Biomüll Energie gewonnen werden kann, steht außer Zweifel. Die Frage ist nur, wie wirtschaftlich diese ist", meint Manfred Jürgen Matschke, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Betriebliche Finanzwirtschaft sowie Unternehmensbewertung an der Universität Greifswald im pressetext-Interview. "Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit einer speziellen Biogasanlage für die 60.000-Einwohner-Stadt Greifswald zu untersuchen." Das 1,5 Mio. Euro teure Gesamtprojekt wird von der EU bis 2013 mit über 1,2 Mio. Euro gefördert.

Organische Abfallsammlung

Organische Abfälle, die ansonsten auf dem Kompost landen würden, sollen zukünftig zur Energiegewinnung genutzt werden. "Um einen ganzjährigen Betrieb zu ermöglichen, muss die Biomasse auch ganzjährig zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass dies nur in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung funktionieren kann", meint Matschke. "Zwei wichtige Aspekte dabei sind die Information der Öffentlichkeit sowie die Frage nach der Motivation." Rein von der Technologie sei eine solche Anlage nicht aufwändig.

"Neben den Grünabfällen aus den Haushalten, aus privaten und öffentlichen Gartenanlagen, soll auch das Gras der Salzwiesen, das bisher am Kompost landete, verwendet werden", so Matschke. "Die Mahd der Salzwiesen fällt bei der Pflege ohnehin an und kann derzeit nicht landwirtschaftlich genutzt werden."

Breite Anwendbarkeit soll überprüft werden

"Im Mittelpunkt des Interesses steht neben der Wirtschaftlichkeit und der praktischen Umsetzung einer solchen Anlage auch die Frage, inwieweit dieses Konzept ebenso in anderen Ostseeregionen umsetzbar ist", meint der Wissenschaftler. Der Vorteil der energetischen Umwandlung der Biomasse gegenüber erneuerbaren Energieträgern liege darin, dass zusätzlich ein aktiver Beitrag zur Entsorgung organischer Abfälle geleistet wird. Dadurch werden auch die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt vermindert.

"Eine der größten Herausforderungen ist es, die Bevölkerung dazu zu überreden, den Müll sorgsam zu trennen", meint Matschke. "Kunststoffe, Metalle und andere Abfälle müssen aussortiert sein, da solche Verunreinigungen den Biogasprozess beeinträchtigen. Eine zuverlässige Trennung ist deshalb oberstes Gebot."

Weitere Forschungsschritte erforderlich

"Da wir erst am Anfang des Projekts stehen, ist noch nicht geklärt, welche Mengen an Biomasse erforderlich sind, um eine solche Anlage erfolgreich betreiben zu können", erklärt der Wirtschaftswissenschaftler. Feststehe hingegen, dass der Betrieb einer solchen Anlage in Kooperation mit den lokalen Stadtwerken angestrebt wird.

Quelle: pressetext.deutschland Wolfgang Weitlaner

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