Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Stromkonzern Vattenfall verstößt gegen OECD-Regeln

Stromkonzern Vattenfall verstößt gegen OECD-Regeln

Archivmeldung vom 30.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Greenpeace Aktivisten protestierten, am 11.12.2008, mit einem brennenden CO2 Zeichen vor der Baustelle des Kohlekraftwerks Moorburg (Vattenfall). Bild: Bente Stachowske / Greenpeace
Greenpeace Aktivisten protestierten, am 11.12.2008, mit einem brennenden CO2 Zeichen vor der Baustelle des Kohlekraftwerks Moorburg (Vattenfall). Bild: Bente Stachowske / Greenpeace

Gegen den Stromkonzern Vattenfall hat Greenpeace heute Beschwerde beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht. Im Konflikt um das Kohlekraftwerk Hamburg-Moorburg verstößt Vattenfall massiv gegen den Verhaltenskodex der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Dieser bislang einzige umfassende Verhaltenskodex für multinationale Unternehmen enthält Empfehlungen für verantwortungsvolles Verhalten. Greenpeace weist mit einem Rechtsgutachten nach, dass Vattenfall insbesondere die Empfehlungen zur nationalen Umweltpolitik und zum Konsumentenschutz missachtet. So will der schwedische Konzern deutsche Umweltauflagen nicht erfüllen und wendet doppelte Standards bei der Stromproduktion im In- und Ausland an. In einem Beschwerdefall kann in Deutschland das von Rainer Brüderle (FDP) geführte Wirtschaftsminsterium eine Vermittlerrolle übernehmen.

"Greenpeace erwartet, dass der neue Wirtschaftsminister dem klimaschädlichen Geschäftsgebaren Vattenfalls in Deutschland Grenzen setzt", sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. "Vattenfall darf sich keine Sonderbehandlung für Moorburg erkämpfen und deutsche Umweltgesetze aushebeln."

Der schwedische Staatskonzern Vattenfall bekennt sich zwar zu den OECD-Leitsätzen, unterläuft sie beim Bau des Moorburger Kraftwerkes jedoch in wesentlichen Punkten. So will Vattenfall mit einer Klage vor dem Schiedsgericht der Weltbank das deutsche Umweltrecht aushöhlen. Vattenfall fordert 1,4 Milliarden Euro Schadensersatz von der Bundesregierung für Umweltauflagen in Moorburg. Zudem wendet der Konzern doppelte Standards an: Während er in Schweden vor allem auf erneuerbare Energieträger setzt, produziert das Unternehmen in Deutschland maßgeblich klimaschädlichen Kohlestrom.

Vattenfall täuscht Öffentlichkeit über Klimaauswirkungen

In seiner Werbekampagne "Klimaerklärung" gibt der Konzern dagegen vor, sich für Klimabelange einzusetzen. Dabei ist er Deutschlands Energieerzeuger mit dem höchsten CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde Strom. So wird das im Bau befindliche Kohlekraftwerk in Moorburg über seine 40jährige Laufzeit fast zehn Prozent des CO2-Budgets der deutschen Energiewirtschaft verbrauchen, wird aber nur knapp zwei Prozent zur Energieerzeugung beitragen. Nach Berechnungen von Greenpeace überschreitet Moorburg mit diesen Emissionen das Niveau einer nachhaltigen Entwicklung um mehr als das Fünffache. "Vattenfall trägt erheblich dazu bei, dass Deutschland seine Klimaziele nicht erreichen kann", erklärt Smid.

Der Verhaltenskodex der OECD ist eines der wenigen formalen Instrumente, die Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace haben, um das Fehlverhalten von Konzernen zu ahnden. Mit der Beschwerde will Greenpeace erreichen, dass die Leitsätze auch im Klima- und Umweltschutz durchgesetzt werden.

Quelle: Greenpeace

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte tastet in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige