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Rettung vor dem Hungertod: VIER PFOTEN hilft erneut in Gaza

Archivmeldung vom 09.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: VIER PFOTEN
Bild: VIER PFOTEN

Laziz läuft nervös in seinem desolaten Käfig hin und her. Seit Wochen hat der ausgemergelte Tiger nur gefrorenes Huhn gefressen – wenn überhaupt. Er ist der einzige Tiger des Khan Younis Zoos im Süden Gazas, der überlebt hat. Viele Tiere, darunter auch die Partner von Lazis, sind in den letzten Wochen verstorben. Es gibt praktisch kein Futter mehr, kein Frischwasser oder Medikamente. Gaza erlebt zudem einen besonders schweren Winter mit heftigen Regengüssen, der den geschwächten und hungernden Tieren noch mehr zusetzt.

Hilfe kommt nun erneut von VIER PFOTEN. Gemeinsam mit lokalen Helfern organisierte die internationale Tierschutzorganisation eine große Futterlieferung, die die Zootiere über die nächsten Wochen bringen wird. Gekauft wurde Fleisch für die Großkatzen, aber auch Getreide und Mais. Am vergangenen Sonntag konnten dann die Futtermittel an die rund 40 überlebenden Tiere verteilt werden. Neben dem Tiger gibt es noch einen Leoparden, Füchse, Stachelschweine, Affen, Adler und weitere Vögel. Die Fütterungen werden nun wöchentlich wiederholt – für die nächsten vier Wochen. Das VIER PFOTEN Team konnte zudem dringende nötige Medikamente aus Jordanien nach Gaza bringen.

Obwohl Gaza klein ist (45 km²), gibt es dort sechs Zoos. Die meisten exotischen Tiere wurden einst über unterirdische Tunnel von Ägypten nach Gaza geschmuggelt. Dr. Amir Khalil von VIER PFOTEN, der die Futterverteilung von Jordanien aus organisiert hat: „Die Situation hat sich seit unserem letzten Einsatz im April 2015 noch verschlimmert. Im Sommer 2015 gab es laut Schätzungen noch rund 40 Großkatzen. Nun sollen es nur mehr 15 sein!“ Aufgrund des schlechten Wetters gab es keine Besucher mehr im Khan Younis Zoo, und somit keine Einnahmen für den privat geführten Zoo.

In den folgenden Tagen wird auch ein weiterer bedürftiger Zoo in Gaza, der Rafah Zoo, mit Futter und Medikamenten versorgt werden. Dort befinden sich auch vier Löwen. „Wir möchten gerne allen Zootieren helfen, jedoch sind unsere Ressourcen begrenzt. Wir haben einen internationalen Spendenaufruf getätigt und bitten dringend um Unterstützung, ruft Dr. Khalil auf.

Durch den anhaltenden Konflikt im Gazastreifen und die dadurch verbundenen strengen Ein- und Ausreise-Regelungen ist die Arbeit vor Ort für die Tierschützer eine große Herausforderung.

Dr. Khalil: „Die erneuten Futterlieferungen waren dringend notwendig, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. VIER PFOTEN wird sich weiterhin um eine nachhaltige Lösung für alle Wildtiere in Gaza bemühen. Dazu müssen jedoch alle betreffenden Behörden in Gaza und Israel sowie die Besitzer der Tiere zusammenarbeiten.“

Bereits im September 2014 führte die Organisation eine Notfall-Mission im schwer beschädigten Al-Bisan Zoo im nördlichen Gazastreifen durch. Drei Löwen wurden in eine Rettungsstation nach Jordanien transferiert. Im April 2015 führte ein VIER PFOTEN Nothilfe Team eine weitere Hilfsaktion durch, bei der die Tiere im desolaten Khan Younis Zoo medizinisch behandelt und mit Futter versorgt wurden. Im September 2015 holte VIER PFOTEN schließlich zwei Löwenbabys aus einem Flüchtlingslager. Der Rafah Zoo hatte diese zuvor an einen sechsfachen Familienvater im Camp als „Haustiere“ verkauft.

Quelle: VIER PFOTEN

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