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Lobbyveranstaltung im Kleid der Wissenschaft: Fragwürdige Stellungnahme von Leopoldina und DFG zum Thema Neue Gentechnik

Archivmeldung vom 30.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Genetisch veränderte Pflanzen und Tiere: Erzeugen vermutlich genetisch veränderte Menschen (Symbolbild)
Genetisch veränderte Pflanzen und Tiere: Erzeugen vermutlich genetisch veränderte Menschen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

In einem Brief an den Präsidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina), Prof. Dr. Gerald Haug, äußert sich Testbiotech kritisch zu einer geplanten Veranstaltung der Leopoldina und der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG). Auf der virtuellen Konferenz soll eine Stellungnahme zu Neuer Gentechnik (Genome Editing) und Pflanzenzucht vorgestellt werden.

Die AutorInnen der Stellungnahme behaupten, dass Gentechnik in der Pflanzenzucht nicht mit spezifischen Risiken einhergehe und fordern deswegen eine Änderung der Gentechnikgesetze. In der Konsequenz würden die meisten Gentechnik-Organismen nicht länger einer Risikoprüfung und Zulassungspflicht unterliegen, wie das derzeit in der EU der Fall ist.

Testbiotech kritisiert die Stellungnahme als viel zu einseitig. Mehrere der daran beteiligten ExpertInnen melden selbst Patente im Bereich Gentechnik an. Manche kooperieren dabei auch mit Konzernen wie Bayer. Testbiotech ist besorgt, dass die geplante Veranstaltung zu einer Plattform von Gentechnik-LobbyistInnen werden könnte.

Mehrere aktuelle wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass das Thema tatsächlich wesentlich komplexer ist und die Risiken größer sind, als dies in der Stellungnahme von Leopoldina und DFG zum Ausdruck kommt. Nach Ansicht von Testbiotech ist es erfreulich, dass gegenwärtig der Ruf nach wissenschaftsbasierten Entscheidungen lauter wird. Dazu müssten beim Thema Neue Gentechnik aber auch alle relevanten Informationen über die Risiken einbezogen werden.

Falls die Neue Gentechnik nicht strikt reguliert wird, warnt Testbiotech vor einer unkontrollierten und massenhaften Freisetzung von Organismen mit Eigenschaften, die nicht durch die Evolution angepasst wurden. Das würde eine erhebliche Gefahr für die Ökosysteme, die Land- und Forstwirtschaft und die Lebensmittelherstellung darstellen.

Die Konferenz ist für den 1. und 2. Oktober geplant und richtet sich insbesondere an die EntscheidungsträgerInnen in der EU. An der Konferenz will auch das Bundesministerium für Landwirtschaft und die EU-Kommission teilnehmen. Zusätzliche Informationen unter: https://www.testbiotech.org/node/2647

Quelle: Verein Testbiotech (ots)

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