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Wildtierschutz Deutschland: Fuchsjagd ist organisierte Tierquälerei

Archivmeldung vom 07.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "Wildtierschutz Deutschland"
Bild: "Wildtierschutz Deutschland"

Um es vorwegzunehmen - auch wenn Jagdverbände bei jeder Gelegenheit das Gegenteil wiederholen - es gibt in der Regel keine naturschutzfachliche Notwendigkeit für die Fuchsjagd. Der Beitrag der Jagd zum Artenschutz in Deutschland ist negativ: Die Bestände von Fasanen, Rebhühnern, Feldhasen oder Kiebitzen gehen kontinuierlich zurück, obwohl Jahr für Jahr fast eine halbe Million Füchse getötet werden. Die jetzt anstehende Winterjagd auf den Fuchs geht mit erheblicher Tierquälerei einher.

Dazu ein Blick auf die 2000er Jahre: trotz der intensiven Fuchsjagd (etwa 10 Millionen Füchse wurden in dieser Zeit erschossen) gibt es heute nur noch rund halb so viele Hasen wie noch vor 18 Jahren, die Zahl der Fasanen ist um 75 Prozent zurückgegangen, Rebhühner gibt es nur noch vereinzelt. Grund für den Rückgang dieser Tierarten ist insbesondere die intensive Landwirtschaft, die Lebensräume (Hecken, Brachland) zerstört und Lebensgrundlagen (Insekten) vernichtet. Der Fuchs zahlt als Sündenbock dafür mit seinem kurzen Leben, weil die PR des Deutschen Jagdverbands ihn zum Schädling degradiert.

Die Zahl der Füchse in Deutschland ist trotz intensiver Nachstellung seit über 20 Jahren weitgehend konstant. Durch die Jahr für Jahr hohen Bestandsverluste wird auch die Fortpflanzung auf hohem Niveau gehalten. In stark bejagten Gebieten gebären Füchsinnen dann drei- bis viermal so viele Welpen, wie in nicht bejagten Arealen. Wo nicht gejagt wird, sorgt das starke Sozialgefüge unter den Rotfüchsen für eine natürliche Geburtenbeschränkung. Im Kanton Genf werden Füchse seit über 40 Jahren nicht bejagt, in Luxemburg seit 2015. Nirgendwo haben Füchse deshalb überhand genommen. So ist es auch in den meisten deutschen Nationalparks, in denen Fuchs & Co. nicht bejagt werden.

Der Winter ist die Paarungszeit der Füchse. Während dieser Zeit sind sie unvorsichtiger und aufgrund der Schneelage in vielen Gegenden für den Jäger leichter auszumachen. Bevorzugt in den Vollmondwochen im Januar und Februar werden deshalb landauf, landab sogenannte "Fuchswochen" ausgerufen. Während eines definierten Zeitraums sollen möglichst viele Jäger den Fuchs erlegen. Im Ergebnis erfreuen (!) sich die Weidgenossen dann jeweils an einigen Dutzend toten Füchsen.

Die Jagd während der Paarungszeit der Füchse ist eine Tierquälerei besonderen Ausmaßes. Im Januar und Februar sind viele Füchsinnen bereits tragend. Wenn sie nicht selber im Kugelhagel sterben, dann sind es die Väter ihrer künftigen Welpen. Die Fuchsrüden aber werden als Versorger für die junge Familie benötigt. Fallen sie aus, so sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit ihrer Jungtiere dramatisch.

Die Fuchsjagd ist überflüssig wie ein Kropf. Sie geht mit erheblicher Tierquälerei einher, kann die Zahl der Füchse mittelfristig nicht reduzieren und setzt auf Massenelend statt auf eine natürliche Geburtenbeschränkung.

Hintergrundinformation:

Quelle: Wildtierschutz Deutschland e.V. (ots)

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