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High-Speed-Kick dominiert über Schweinswalschutz

Archivmeldung vom 30.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schweinswal Bild: AVampireTear
Schweinswal Bild: AVampireTear

Obwohl der Schweinswal in der Ostsee ein vom Aussterben bedrohtes und deshalb zu schützendes Meeressäugetier ist, nimmt eine Spaß-Fraktion in unserer Gesellschaft keinerlei Rücksicht auf Schutzbelange. Diesem Treiben schlossen sich jetzt in Berlin die Koalitionsparteien CDU / CSU und FDP an.

Die Naturschutzorganisationen Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM), der NABU Schleswig-Holstein und die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) protestieren seit Jahren gegen Speedbootrennen, Hochgeschwindigkeits-Taucherrallyes und andere Lärm-Veranstaltungen, die mit ohrenbetäubendem Krach die Unterwasserwelt stören und Meeressäugetiere einem tödlichen Kollisionsrisiko aussetzen.

Eine Petition der GRD, die sich dafür einsetzte, derartige Rennen auf der deutschen Ostsee grundsätzlich zu verbieten, wurde auf einer Sitzung des Petitionsausschusses mit der Mehrheit der CDU/CSU und FDP in Berlin abgewiesen. GRD und 871 Mitunterzeichner hatten aus Anlass einer Taucherrallye im Hauptverbreitungsgebiet des Schweinswals in der westlichen deutschen Ostsee im August 2009 die Petition eingereicht.

Schon seit Jahren wenden sich GRD, GSM und NABU gegen die zunehmende Verlärmung der Meere. „Statt Schweinswale und andere Tiere wirkungsvoll vor Lärm zu schützen, werden sie bestenfalls mit Vergrämern vertrieben. Eine merkwürdige Auslegung von Schutzbestimmungen!“, kritisiert Ulrich Karlowski von der GRD.

Die sich hauptsächlich akustisch orientierenden Schweinswale und andere Meeresbewohner leiden unter dem extrem hohen Geräuschpegel. Schiffslärm, Sonar, Seismik-Untersuchungen und Rammgeräusche können mit Schalldrücken bis 245 dB zu nachhaltig wirkenden Hörschäden führen. Dauerlärm erzeugt Stress und überdeckt arteigene Laute, die zur Kommunikation und Orientierung dienen. Dies gefährdet die Überlebensfähigkeit ganzer Populationen. Unterwasserexplosionen von Minen zerfetzen zudem noch in vielen Kilometer Entfernung die Lunge, Ohr und Darm von Meeressäugetieren und tauchenden Vögeln.

Für Munitionssprengungen gibt es erste Ansätze für eine Abhilfe. NABU, GSM und GRD veranstalten vom 16. bis 18. November 2010 in Neumünster eine öffentliche internationale Konferenz zur Umwelt angepassteren Beseitigung von Munition im Meer MIREMAR. Namhafte Experten aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Italien, Russland, Schweden, Finnland, USA und Kanada stellen Methoden vor, wie die tickende Zeitbombe einiger hunderttausend Tonnen Altmunition in Nord- und Ostsee ohne den ohrenbetäubenden Lärm von Explosionen entschärft werden kann. 

Quelle: Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM)

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