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Baumpflanzungen retten das Weltklima nicht

Archivmeldung vom 23.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zartes Pflänzchen: Neue Bäume lösen Klimaproblem nicht.
Zartes Pflänzchen: Neue Bäume lösen Klimaproblem nicht.

Bild: pixabay.de/Pexels

Baumpflanzungen zur Eindämmung des Klimawandels werden dramatisch überbewertet. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe von 46 Forschern aus aller Welt, unter ihnen Vicky Temperton von der Leuphana Universität Lüneburg. "Das Pflanzen von Bäumen an falschen Orten kann sogar Ökosysteme zerstören, die Intensität von Waldbränden erhöhen und die globale Erwärmung verschärfen", heißt es in dem in "Science" veröffentlichten Beitrag.

Kompensation unmöglich

"Während das Pflanzen von Bäumen in abgeholzten Gebieten positive Auswirkungen haben kann, zerstört es im natürlichen Grasland der Erde den Lebensraum von Pflanzen und Tieren und wird außerdem nicht genügend Kohlenstoff binden, um die Emissionen fossiler Brennstoffe zu kompensieren", ergänzt der beteiligte Wissenschaftler Joseph Veldman von der Texas A&M University.

Mit ihrem Beitrag kritisieren die Autoren einen anderen, kürzlich ebenfalls in "Science" erschienenen Artikel von Wissenschaftlern der ETH Zürich (ETHZ). Diese Forscher waren von der niederländischen gemeinnützigen Stiftung DOB Ecology, der Interessengruppe für das Pflanzen von Bäumen, Plant-for-the-Planet, und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert worden.

"Schwerwiegende Mängel"

Die aktuelle Kritik stellt sich vor allem gegen die ETHZ-Behauptung, dass mit weltweiten Baumpflanzungen 205 Gigatonnen Kohlenstoff oder ein Drittel des CO2, das seit der industriellen Revolution ausgestoßen wurde, kompensiert werden könnte. Veldman macht klar: "Da die geschätzte Kompensation von 205 Gigatonnen Kohlenstoff so hoch war, wurde das Pflanzen von Bäumen weltweit als die beste Lösung für die Eindämmung des Klimawandels bezeichnet. Wir wissen jetzt, dass diese Annahme falsch war."

Veldman und seine Co-Autoren, werfen den Schweizern "schwerwiegende Mängel" vor. So sei die ursprüngliche Studie unter anderem davon ausgegangen, dass Böden in Ökosystemen ohne Bäume keinen Kohlenstoff enthalten, obwohl in vielen Ökosystemen wie Savannen und Torfmooren mehr Kohlenstoff im Boden gebunden ist als in der oberirdischen Vegetation.

Auch hätten die Schweizer Forscher auch die Tatsache vernachlässigt, dass Nadelwälder in gemäßigt kalten Klimazonen und Hochgebirgsregionen mehr Sonnenlicht absorbieren und mehr Wärme abgeben als baumlose Gebiete und so die globale Erwärmung eher verschärfen als mildern. Außerdem warnen die Autoren, dass das Pflanzen von Bäumen auf Wiesen und in Savannen, wie vom ETHZ-Team vorgeschlagen, die Umwelt schädigt.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann


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