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Selbstheilung bei Tieren - Pharmaforscher wollen von ihnen lernen

Archivmeldung vom 13.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Affen
Affen

Foto: Ikiwaner
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Affen wissen, mit welchen Pflanzen sie ihre Krankheiten am besten kurieren können. Auch viele andere Tierarten heilen sich mit bewährten Eigenrezepten. Wie die Zeitschrift P.M. MAGAZIN (Ausgabe 10/2013) berichtet, wollen Pharmaforscher von ihnen lernen.

Der amerikanische Primatologe Michael Huffman, Professor an der Universität Kyoto in Japan, stieß, wie auch sein Kollege, der Primatologe Richard Wrangham von der amerikanischen Harvard University, auf eine Reihe von Methoden, mit denen Menschenaffen in der Wildnis Krankheiten in den Griff bekommen. Gegen Durchfall pflücken sie die rauen, stachelig-pelzigen Blätter einer speziellen Aspelien-Art, falten sie, speicheln sie ordentlich ein und würgen sie unzerkaut hinunter. Zwei bis drei Blätter genügen, und der Durchfall hört auf. Im Kot fanden die Forscher an den unverdauten Blättern Würmer, die an den spitzen Härchen hafteten. Wie ein Rohrputzer haben die Blätter den mit Parasiten befallenen Darm gereinigt.

Doch es müssen nicht unbedingt Aspelien-Blätter sein. Menschenaffenforscher Wrangham stieß auf über 30 Baumarten, an deren Blättern sich Affen bedienen, um ihren Darm zu kurieren. Immer sind die Blätter hart, rau und mit Härchen wie Haken versehen. Auf ihre wohltuende Kraft vertrauen Orang-Utans, Paviane, Kapuzineräffchen und Bonobos. Letztere werden von Barbara Fruth, Primatenforscherin am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig, erforscht. Sie berichtet, dass nicht nur die ohnehin intelligenten Menschenaffen medizinische Fähigkeiten besitzen, sondern auch viele andere Tiere vom Zwergschimpansen Bonobo bis hin zur Fruchtfliege. Kein Wunder, dass die tierisch-pharmazeutische Heilkunde, die "Zoopharmakognosie", zunehmend an Bedeutung für die Forschung gewinnt. Es gibt verblüffende Beispiele, auch wenn von diesen nur die wenigsten erschöpfend erforscht sind. Unklar ist etwa, ob die Fähigkeit zur Selbstheilung genetisch bedingt ist, ob es sich um erlerntes und weitergegebenes Wissen handelt oder ob alles nur Zufall ist. "Fest steht jedenfalls, dass die Evolution jene Tiere belohnt hat, die dieses Verhalten zeigen", sagt Fruth.

Quelle: Gruner+Jahr, P.M. Magazin (ots)

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