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Schleppnetzfischerei gefährdet viele Arten

Archivmeldung vom 22.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Netz auswerfen: Schleppnetzfischerei kritisiert.
Netz auswerfen: Schleppnetzfischerei kritisiert.

Bild: pixabay.com, Quangpraha

In 60 Prozent der Meeresschutzgebiete (MPAs) findet Schleppnetzfang statt. Das hat zum Teil erheblich negative Auswirkungen auf dort lebende Arten. Zu diesem Ergebnis kommt eine in "Science" publizierte Studie des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Dalhousie University.

Vergleichbare Standards schaffen

Für die in "Science" publizierte Studie wurden mehr als 700 MPAs im Bereich des Nordostatlantiks untersucht. Etwa 45 Prozent der deutschen und fast 30 Prozent der europäischen Meeresgewässer sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Das bedeutet jedoch nicht, dass in diesen Gebieten keinerlei Nutzung wie zum Beispiel durch Fischerei stattfindet. In vielen der MPAs ist Schleppnetzfischerei erlaubt, die, laut den Forschern, erhebliche negative Auswirkungen hat.

Das Team analysierte MPAs in Gewässern der Europäischen Union rund um die Britischen Inseln, in der Nordsee, vor Frankreich und Spanien (ohne Mittelmeer). Die Analyse von Satellitendaten ergab, dass die Schleppnetzintensität in MPAs im Durchschnitt 40 Prozent höher war als außerhalb der Schutzgebiete. "Wir zeigen, dass die Anzahl von verschiedenen Hai- und Rochenarten in Gebieten mit hoher Schleppnetzfischerei um bis 69 Prozent niedriger ist", betont Manuel Dureuil, Hauptautor der Studie von der Dalhousie University. "Oft handelt es sich hier um Grundschleppnetzfischerei, die auch für andere Organismen negative Auswirkungen haben kann."

Grundschleppnetzfischerei beenden

"Unsere Studie zeigt, dass Meeresschutzgebiete mit Grundschleppnetzfischerei keine sicheren Häfen sind, sondern gefährdete Arten dort zum Teil stärker bedroht sind als außerhalb dieser Gebiete", erläutert Rainer Froese, Co-Autor der Studie vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. "Damit Schutzgebiete ihren Namen verdienen, muss die Grundschleppnetzfischerei beendet werden." Laut dem Fischereibiologen bestehe auch keine Notwendigkeit einer Befischung der MPAs. Wenn Fischbestände nachhaltig bewirtschaftet würden, dann wachsen die Bestandsgrößen und die erlaubten Fänge können leicht außerhalb von MPAs gefischt werden.

Die Wissenschaftler fordern daher, dass die Mindeststandards von MPAs dringend verbessert werden. Die Politik müsse sich auf international vergleichbare Standards unter Ausschluss der Grundschleppnetzfischerei verständigen. Zusätzlich müsse das Management von MPAs gestärkt und transparenter gestaltet werden. Nur so sei es möglich, dass Meeresschutzgebiete langfristig zu einem nachhaltigen Schutz der Meeresumwelt und bedrohter Arten beitragen werden.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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