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Foodwatch beklagt systematischen Rechtsbruch in deutschen Tierställen

Archivmeldung vom 18.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stefan Schwarz  / pixelio.de
Bild: Stefan Schwarz / pixelio.de

Die Verbraucherorganisation Foodwatch beklagt massive Missstände in der Haltung und Mast von Tieren. In deutschen Ställen werde systematisch gegen den Tierschutz verstoßen, sagte Foodwatch-Chef Thilo Bode den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. In der Schweinemast würden laut Foodwatch Tieren flächendeckend die Ringelschwänze abgeschnitten oder Geflügel die Schnäbel gekürzt, "weil sich die Tiere aus Stress und Langeweile gegenseitig anknabbern".

Todesfälle und Schlachthofbefunde seien eklatant, viele Krankheiten eine Folge der Haltung. Das Eindämmen von Antibiotika und anderen Medikamenten löse nicht das grundsätzliche Problem des flächendeckenden Einsatzes von Arzneimitteln in der Tierhaltung. Bode forderte Landwirtschafts- und Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) zum Eingreifen auf. Die Sterblichkeit von Tieren müsse in den Betrieben erfasst und ausgewertet werden. Würden Vorgaben nicht erreicht, müssten die Behörden eingreifen. "Obwohl Tierschutz seit zehn Jahren als Staatsziel in unserer Verfassung steht, hat die Politik der Agrarlobby keine klare Vorgabe gemacht", kritisierte Bode.

Verbraucherministerin Aigner für Tierwohlkennzeichnung auf Lebensmitteln

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) setzt sich dafür ein, durch Kennzeichnung von Lebensmitteln auf die Haltungsweise der Tiere hinzuweisen. "Ich trete dafür ein, EU-weit einheitliche Kriterien für eine tierschutzgerechtere Nutztierhaltung weiterzuentwickeln und eine entsprechende Tierwohlkennzeichnung einzuführen", sagte Aigner der Tageszeitung "Die Welt". So könnten die Verbraucher "künftig selbst Einfluss auf die Haltungsbedingungen nehmen". Aigner fügte hinzu: "Immer mehr Verbraucher sind bereit, für besonders hohe Standards mehr zu bezahlen. Mir ist wichtig, dass Siegel der Hersteller halten, was sie versprechen. Was draufsteht, muss auch drin sein."

Aigner warnt gleichwohl vor falschen Vorstellungen beim Tierschutz. "Bei der Beurteilung des Tierwohls werden oft allzu menschliche Maßstäbe angelegt. Wo sich der Mensch wohlfühlt, muss sich nicht automatisch auch das Tier wohlfühlen", sagte die CSU-Politikerin der Zeitung. Der wichtigste Indikator sei die Tiergesundheit, denn "tierschutzwidrige Haltungsbedingungen machen oft krank". Aigner sagte weiter: "Haltungssysteme etwa, die nur mit einem erheblichen Einsatz von Antibiotika funktionieren, müssen deshalb verändert werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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