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Verzicht aufs Schnabelkürzen: Eierlobby warnt vor Fiasko

Archivmeldung vom 20.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de

Nach dem niedersächsischen Landvolk warnt jetzt der nächste Spitzenverband aus der Landwirtschaft vor dem Verbot des Schnabelkürzens bei Legehennen ab dem Jahr 2017. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Günter Scheper vom Bundesverband Deutsches Ei: "Meine persönliche Meinung? Wir erleben ein Fiasko." In Ställen drohten Federpicken und Kannibalismus, weil noch keine verlässliche Lösung gegen das Verhalten der Tiere gefunden sei.

In Richtung des grünen Landwirtschaftsminister Christian Meyer sagte Scheper: "Hier herrscht Ideologie anstelle der Vernunft." Statt auf Ergebnisse aus dem Bereich der Wissenschaft zu warten, sei ein Stichtag gesetzt worden. Zuvor hatte sich bereits das Landvolk in Niedersachsen gegen den Stichtag gewarnt. Präsident Werner Hilse sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Ich sehe zurzeit keine Alternative zum Schnabelkürzen." Er brachte gar einen möglichen Boykott des Verbots durch die Legehennenhalter ins Spiel und warnte Minister Meyer vor einer Blamage.

Skeptisch äußerte sich in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" auch einer der Wissenschaftler, die im Namen der Landesregierung zu Federpicken forschen. Robby Andersson von der Hochschule Osnabrück sagte: "Viele Landwirte haben sich noch nicht auf die Umstellung vorbereitet." Ein Teil der Betriebe werde scheitern. Er gehe davon aus, dass die Ausfallquote in den Ställen - also Tiere, die etwa aufgrund von Verletzungen aus Herden entfernt und gegebenenfalls getötet werden müssen - von derzeit rund fünf auf dann zehn Prozent ansteigen könnte.

Andersson hat in einem Forschungsprojekt der Landesregierung gemeinsam mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover Empfehlungen zur Vermeidung des Federpickens erarbeitet. Auf Nachfrage der Zeitung teilte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums mit: "Bei Einhaltung dieser Empfehlungen werden keine nachhaltigen Auswirkungen oder vermehrte Verluste erwartet. Im Gegenteil: Durch Verbesserung des Managements ist mit zurückgehenden Tierverlusten zu rechnen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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