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Affen mit Schweinherzen: „Schlimmste Auswüchse der tierexperimentellen Forschung“

Archivmeldung vom 06.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild:  Daniel Müller, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Daniel Müller, on Flickr CC BY-SA 2.0

Als „schlimmste Auswüchse der tierexperimentellen Forschung“ und „ein Verbrechen an Mensch und Tier“ bezeichnet die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche die in den Medien als Riesenerfolg dargestellte Meldung, dass in Amerika ein Affe zweieinhalb Jahre mit einem Schweineherzen überlebt hat. Tierversuche mit dem Ziel, Tierorgane auf Menschen zu verpflanzen, sind mit ungeheurem Leid für die Tiere und einem unkalkulierbaren Risiko sowie falschen Hoffnungen für die Patienten verbunden.

Mit der sogenannten Xenotransplantation soll der Mangel an Spenderorganen ausgeglichen werden, indem Schweine als genmanipulierte Ersatzteillager für Nachschub sorgen. Ausprobiert wird die Übertragung von Schweineorganen an Pavianen und Makakenaffen. „Fast alle Affen sterben bei vollem Bewusstsein qualvoll an der Abstoßungsreaktion, meist nach wenigen Stunden oder Tagen. Das Organ schwillt auf die doppelte Größe, ist voller Blutungen und wird vollständig zerstört“, beschreibt Dr. med. vet. Corina Gericke das Leid der Affen. Bei der EU zählen Xenotransplantationstierversuche zum Schweregrad „schwer“, d.h. zu den Versuchen mit den größten Schmerzen, Leiden und Schäden.

„Wenn einmal ein Affe länger überlebt, wird das als Errungenschaft gefeiert, doch die kolossalen Probleme hat man deswegen noch lange nicht im Griff“, erklärt Tierärztin Gericke. Die körpereigene Immunabwehr muss dauerhaft massiv unterdrückt werden, es besteht das unkalkulierbare Risiko der Übertragung von Schweineviren, die durch Genmanipulation der Tiere minimiert werden soll. Zudem weiß niemand, wie ein Schweineorgan auf den menschlichen Lebenswandel reagieren würde.

Für die Ärzte gegen Tierversuche gehört die Xenotransplantation abgesehen von den zahlreichen methodischen Mängeln und Risiken zu den „schlimmsten Auswüchsen der biomedizinischen Forschung mit ihrem Machbarkeitswahn, bei dem fühlende, leidensfähige Lebewesen auf entwürdigende Weise zu gewinnbringenden Organfabriken degradiert werden“. Selbst, wenn diese Forschung irgendeinen Nutzen für die Menschheit bringen würde, darf laut der Ärztevereinigung nicht alles erlaubt sein, was machbar ist.

An der LMU München werden seit mindestens 20 Jahren erfolglos Schweineorgane auf Affen übertragen. „Anstatt unsere Steuergelder weiter für eine ethisch verwerfliche Forschung zu verschleudern, sollte die Prävention von Krankheiten sowie die Forschung mit menschlichen Zellkulturen und Organchips gestärkt werden“, so Gericke abschließend.

Quelle: Ärzte gegen Tierversuche e.V.

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